Fortuna bleibt im Tabellenkeller hängen

Die SG RSV Fortuna Kaltennordheim/Fischbach verliert ihr Heimspiel gegen die SG SpVgg Siebleben mit 2:4 Toren und verharrt nach sieben Spielen in der FußballLandesklasse weiter auf dem 14. Tabellenplatz. Von Thomas Dröge Kaltennordheim – Der Sieg der Gäste im Spiel des Tabellenvierzehnten (Kaltennordheim) gegen den Zwölften (Siebleben) geht für die Gäste aus dem Osten des Kreises Gotha in Ordnung. Dabei machte es ihm der Gastgeber nicht schwer, die drei Punkte aus der Rhön zu entführen. Er agierte zu pomadig und fand zu keiner Zeit in die Partie. Vor allem im Defensivbereich offenbarte er eklatante Schwächen. Dort fehlte Stammtorhüter Sebastian Krause, der bei der 1:5-Niederlage in Suhl eine Fingerverletzung erlitt und bereits operiert wurde, schmerzlich. Neben Krause musste Fortuna-Trainer Reinhard Stopfel auch auf seine Stammkräfte Rico Quentmeier und Christian Dittmar verzichten, die privat verhindert waren. Andy Möller fehlte verletzungsbedingt. Dass es ohne vier für die Gastgeber ein schwerer Gang werden würde, war klar. Aber auch bei den Gästen fehlten mit Michele und Jan-Niklas Lehmann sowie David Schnauß wichtige Akteure. Jedoch kompensierten die Sieblebener die Ausfälle deutlich besser. Mit dem Anpfiff zeigten sie sich deutlich mehr motiviert und demonstrierten mit Körpersprache und Engagement, dass sie an den 7:1-Erfolg in Milz anknüpfen wollten. Das reichte in der mäßigen Landesklassen-Begegnung schon, um zum Erfolg zu kommen. Mit einfachen spielerischen Mitteln gelang es den Gästen immer wieder, gefährlich vor dem Kaltennordheimer Tor von Maik Steinmetz, ansonsten Feldspieler, aufzutauchen. Steinmetz darf trotz der vier Gegentore kein Vorwurf gemacht werden. Die Gäste störten tief im Kaltennordheimer Strafraum den Spielaufbau der Gastgeber. Damit erzielten sie zahlreiche Ballgewinne. Mit langen Bällen suchten sie anschlie- ßend den starken Sören Lehmann, Francisco Paunde und Oliver Türk in der Spitze. Nach den Pässen aus der eigenen Hälfte gelang es den Gästen immer wieder, den Ball zu behaupten und den Weg in die Nahtstellen der Fortuna-Abwehr einzudringen. Bei den Hausherren stimmte in der Viererkette um Jan Giesler und Johannes Greifzu die Zuordnung nicht. Bereits nach sieben Minuten waren sie einmal mehr nach einem Ball aus der Sieblebener Hälfte nur zweiter Sieger. Francisco Paunde ließ die Kugel nur abtropfen. Alexander Türk schlenzte den Ball aus 22 Metern schön über Steinmetz in das Kaltennordheimer Tor. Der Fortuna-Trainer bemängelte frühzeitig das Zweikampfverhalten seiner Akteure. Das änderte aber nichts am Spiel. Siebleben blieb weiter gefährlich und drängte auf das zweite Tor. Zunächst aber kam der Gastgeber nach einem schönen Spielzug über Daniel Wagner, Roberto Trabert zum Ausgleich. Diesen erzielte frei stehend Daniel Storandt (27.). Hier offenbarte auch der Gast, dass er keineswegs sattelfest in der Defensive agierte. Die Freude der Heim-Elf währte nur kurz. Sieblebens Sören Lehmann setzte sich an der linken Torauslinie gegen drei Kaltennordheimer Verteidiger durch, passte scharf zu Petro Halyanty, der platziert abschloss (30.). Diese Führung baute Sören Lehmann aus, der einen Pass von Oliver Türk sicher verwertete (40.). Hoffnung keimte bei der Fortuna noch einmal auf, als Storandt mit einem Flachschuss aus halb rechter Position kurz vor dem Halbzeitpfiff noch einmal der Anschluss gelang. Zwar investierten die Gastgeber im zweiten Abschnitt etwas mehr in die Partie, aber die zwingenderen Möglichkeiten besaßen die Sieblebener. Die Entscheidung mit dem vierten Gästetreffer erzielte Tim Büchner per Elfmeter (80.). „Den muss der Schiedsrichter nicht geben“, meinte Stopfel. Jürgen Heun, Trainer der Gäste, kommentierte die Szene so. „Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift.“ Für die Rhöner bleibt die bittere Erkenntnis, dass sie sich nach sieben Spielen weiter tief im Abstiegskampf befinden und in den kommenden Spielen eine deutliche Leistungssteigerung vonnöten ist. „Wir sind heute in die Rhön gefahren, um Punkte mitzunehmen. Wir wussten, dass Kaltennordheim über eine gewisse Heimstärke verfügt. Dem wollten wir Einsatz und Siegeswillen entgegensetzen. Das stimmte bei meinen Männern und wir nehmen zu Recht die drei Punkte mit“, freute sich Jürgen Heun von der Sieblebener Bank. Fortuna-Trainer Reinhard Stopfel war nach der schmerzlichen Niederlage bedient. „Klar spielten wir heute schlecht. Das einzige Positive war, dass meine Mannschaft nach dem 2:3-Anschlusstreffer noch einmal auf den Ausgleich bis zum umstrittenen Elfmeter drängte. Aber das ist insgesamt zu wenig, um zu punkten. Der Sieg für Siebleben geht so in Ordnung“. Intern fand der erfahrene Trainer im Spielerkreis noch deutlichere Worte.

Kaltennordheim/Fischbach: M. Seinmetz; J. Giesler, T. Markert, R. Trabert, M. Eisenbarth, D. Wagner (77. N. Bühner), A. Pedrazzi, L. Salzmann,A. Orf, J. Greifzu, D. Storandt (65. D. Heller)

Siebleben: J. Schorsch; F. Kopp, Ch. Schreiber, F.-E.Alt, A. König (61. P. Lotosz), P. Halyanty (72. E.Herr),T. Büchner, F. Paunde, O. Türk (80. D. Izgördü), S. Lehmann, Ch. Körber

Wallstein (Krauthausen)

0:1 O.Türk, 1:1 D. Storandt (7.), 1:2 P. Halyanty, 1:3 S. Lehmann, 2:3 D. Storandt, 2:4 T. Büchner (80. , FE)

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