Glück erzwungen

Die Rollen waren vor Spielbeginn bereits klar verteilt und so entwickelte sich gleich mit dem Anpfiff das erwartete Geduldsspiel für die Rhöner. Neuhaus-Schierschnitz stellte sich tief in die eigene Hälfte und war erstmal darauf bedacht, möglichst lange die Null zu halten. Eigene Offensivaktionen blieben daher aus. Lediglich über Standards aus dem Halbfeld kamen die Gäste in die Nähe von Salzmanns Gehäuse. Ohne dabei spielerisch wirklich zu glänzen, hatte die SG die Partie daher deutlich im Griff, doch waren die Situationen noch nicht zwingend genug, um in Führung zu gehen und so die „Iso“ von der taktischen Marschroute abzubringen. Zudem hatte Steinmetz auch noch Pech, dass er nach dem besten Kaltennordheimer Angriff und scharfer Eingabe von Markert nur den Pfosten traf. Trotz einiger weiterer guter Gelegenheiten sah der erste Durchgang keinen Treffer mehr, sodass Trainer Enkes Konzept bis zum Gang in Kabinen aufging.

Nach zuletzt zwei Spielen ohne eigenen Treffer warf die Heimelf gegen die abstiegsbedrohten Wäldler nochmal alles in die Waagschale und riss direkt nach Wiederanpfiff die Partie erneut an sich. Der Tabellendreizehnte hatte dem außer bedingungslosen Kampf und einer massiven Deckung nichts entgegenzusetzen. Geduldig spielten die Rhöner weiter und lauerten auf Unachtsamkeiten in der gegnerischen Deckung. Doch erst als das Trainergespann Stopfel/Döll Kerschner hinter die Spitzen zurückzog, kam mehr Esprit ins Kaltennordheimer Offensivspiel. Unglücklich zudem für die Gäste, dass mit Reinhardt Meusel der bis dato gut aufspielende Stammtorhüter verletzungsbedingt das Feld räumen musste. In Minute 70 war es dann schließlich soweit: Die Hausherren erzwangen ihr Glück und läuteten zugleich einen torreichen Endspurt ein. Erst stieg Kai Kerschner nach einer Ecke am höchsten und vollendete trocken zur mittlerweile hochverdienten Führung, ehe der SG-Zehner nach weitem Flugball von Wolf den Ball überlegt in die Mitte nickte, wo Sturmpartner Steinmetz keine Mühe mehr hatte, den Ball ins Netz zu befördern (74.). Erneut nur vier Minuten später konnte Ersatzkeeper Hirschmann den Ball nach scharfem Schuss von Fuß nur vor den aufgerückten Wolf klatschen lassen. Dieser nahm das Geschenk dankend an und drückte den Ball zur endgültigen Entscheidung in die Maschen. Der SV fügten sich seinem Schicksal und vernachlässigten nun mehr und mehr das eigene Defensivspiel. Die Quittung dafür gab’s prompt von Dreßler: Fünf Minuten vor dem Ende erzielte er, wiederum nach feiner Vorarbeit von Kerschner, der vor dem Pass sogar noch zwei Gegenspieler an der Auslinie narrte, den 4:0-Endstand.

In einer eher unterdurchschnittlichen Landesklasse-Partie siegte die SG Kaltennordheim/Fischbach letztlich auch in der Höhe verdient. Neuhaus – Schierschnitz hielt die Begegnung zwar lange offen, erspielte sich aber über 90 Minuten keine zwingende Torchance. (doell)


SG Kaltennordheim/Fischbach: A. Salzmann, P. Salzmann, F. Döll, Wolf, Wilhelm (63. R. Döll), Markert (81. Wagner), Dreßler, Leutbecher (78. Fehringer), Fuß, Kerschner, Steinmetz

SV Neuhaus-Schierschnitz: Meusel (68. Hirschmann), L. Schmidt, A. Löffler, Gelhaar, Gläser, Motschmann, Gelbricht, Zorn (81. Wöffler), T. Löffler, S. Schmidt (77. Täubert), Stellmacher

Schiedsrichter: Krech (Wernshausen) Zuschauer: 160

Tore: 1:0 Kerschner (70.), 2:0 Steinmetz (74.), 3:0 Wolf (78.), 4:0 Dreßler (85.)