Kaltennordheimer Pokalhelden

Thüringer Fußball-Pokal- Minuten jubelte der gastgebende Außenseiter Kaltennordheim, während die Männer vom Thüringenligisten Heiligenstadt enttäuscht zu Boden sanken. So hatten sie sich ihren Ausflug in die Rhön nicht vorgestellt. In der Landesklasse bisher mit nur einem Sieg aus sechs Spielen, überrascht die Elf von Spielertrainer Thomas Markert im Landespokal bereits zum zweiten Mal. Nach Thüringenligist Mühlhausen musste sich am Sonntagnachmittag mit dem SC Heiligenstadt der zweite Thüringenligist den Rhönern beugen. „Auf dem Platz, der den Namen nicht verdient, ist es schwer, Fußball zu spielen. Trotzdem haben die Kaltennordheimer natürlich verdient gewonnen“, meinte der sichtlich angefressene und enttäuschte SC-Trainer Ronny Löwenkraut nach der Partie. Der Gästetrainer analysierte genau richtig. Auf dem unebenen Platz in Kaltennordheim zeigten die Hausherren den größeren Siegeswillen. Die Heiligenstädter verzeichneten zwar mehr Ballbesitz, die klareren Möglichkeiten aber erspielten sich die Kaltennordheimer, die immer wieder mit ihrem geradlinigen und gefährlichen Konterspiel für Lücken in der SC-Abwehr sorgten. Die Gäste indes agierten vor dem RSV-Tor zu umständlich, scheiterten mehrfach am bestens aufgelegten RSV-Schlussmann Justin Witzel oder beförderten das Leder weit neben das Tor. Die Niederlage der Heiligenstädter am schlechten Platz und aus ihrer Sicht an fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen festzumachen, wird dem Spiel nicht gerecht. Ihnen selbst fehlte die Abgeklärtheit und Übersicht im Strafraum, um mehr als einmal den guten Witzel zu überwinden. Ein besonders Lob verdienten sich die Rhöner mit ihrem leidenschaftlich geführten Abwehrspiel. Was die Defensivspezialisten um Johannes Greifzu leisteten verdient ein besonders Lob in der ansonsten geschlossenen Mannschaftsleistung. „Wir konnten endlich einmal mit unserer besten Stammformation auflaufen. Da hat man gesehen, dass wir nicht nur mitspielen, sondern auch gewinnen können“, strahlte RSV-Spielertrainer Thomas Markert. Im ersten Abschnitt war kaum ein Klassenunterschied zu erkennen. Die Hausherren überraschten mit einigen guten Spielzügen und einer geordneten Abwehr. Im zweiten Abschnitt fand die Partie zwar weitestgehend in der Kaltennordheimer Hälfte statt, aber die Hausherren blieben mit ihrem Konterspiel gefährlich. Kaum zwei Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, da nutzte Robin Wieber die gute Vorlage von Christian Dittmar, um die Schwarz- Gelben jubeln zu lassen (1:0/47.). Die Gäste drängten auf den Ausgleich, zeigten sich bei ihren Abschlüssen aber zu unkonzentriert. Anders Felix Heym. Er stand bei einem Kopfball von Thomas Markert goldrichtig und beförderte das Leder zum 2:0 in die Maschen (67.). Für einen Moment ließen die Gäste die Köpfe hängen. Weil ihnen aber nur drei Minuten später der 2:1-Anschluss gelang, stürmten sie weiter in Richtung RSV-Tor. Eine Eingabe von Robert Merfert nutzte Maximilian Lerch aus 16 Metern konsequent. Die Partie blieb bis zum Schlusspfiff spannend, aber auch unterhaltsam. Beide Seiten erspielten sich noch einige Möglichkeiten, wobei Justin Witzel häufiger seine Klasse zeigen musste als sein Gegenüber Christoph Sternadel, der keine Schuld an den Gegentoren hatte. Die Kaltennordheimer gingen bis an ihre Leistungsgrenze und gaben alles. Mit dem Schlusspfiff mobilisierten sie ihre letzten Kräfte für den verdienten Jubel. „Heute dürfen wir natürlich ein klein wenig feiern. Am Dienstag müssen wir uns auf unser Punktspiel gegen Waltershausen konzentrieren und uns diesen Pokalsieg mit einem Punktspielsieg vergolden“, richtete Markert in der Pokalfreude den Blick bereits nach vorn.

Kaltennordheim: J. Witzel; R. Quentmeier, T. Markert, R. Trabert, R. Wieber, S. Heim (70. D. Wolf), F. Heym (88. M. Ruppert), Ch. Dittmar, E. Baghdaoui, P. Wichler, J. Greifzu

Heiligenstadt: Ch. Sternadel; K. Rhoese, G. Kränzel, M. Henkel ( 60. A. Bah), R. Marx (74. A. Aschoff), M. Lerch, A. Rohner, I. Peric, J. Hausner, S. Möhlheinrich, R. Merfert

St. Krech (Fambach)

1:0 Wieber (47.), 2:0 Heym (67.), 2:1 Rohner (73.)