Neun Tore in 120 Minuten

Das Landes-Pokalspiel der Fußball-Landes-Klassenvertreter gewann die SG Fortuna Kaltennordheim gegen den SV Wacker Bad Salzungen mit 5:4 Toren nach Verlängerung. Es ging spannend zu auf dem Parksportplatz in Kaltennordheim. Aber nur aufgrund der Tore von einer gutklassigen Partie zu sprechen, würde dem Geschehen auf dem Platz nicht entsprechen. Dazu bestimmten zu viele individuelle Fehler das Spiel beider Mannschaften, aus denen letztlich auch ein Teil der Tore entsprangen. Wacker-Trainer Daniel Hlawatschek sprach sogar von dürftigem Kreisoberliga-Niveau. Die ersten 20 Minuten dominierte die Fortuna. Die Elf von Trainer Rainer Stopfel störte tief in der WackerHälfte das Spiel der Gäste und erzielte so eine klare optische Überlegenheit. Wie aus dem Nichts erzielten die Kurstädter die 1:0-Führung. Sascha Damaske stand bei einem Fehlpass der Gastgeber in die Spielfeldmitte richtig, zog in Richtung gegnerisches Tor und überwand überlegt Torhüter Steven Zipperer. Beim zweiten Tor der Gäste machte der Torhüter der Kaltennordheimer nicht die beste Figur. Gegen eine FünfMann-Mauer schlenzte Christoph Römhild den Ball in den Kasten. „Danach vergaßen wir, den Sack zuzubinden“, kritisierte Hlawatschek nach dem Spiel das Auftreten seiner Mannschaft. Der bis dahin sicher stehenden Abwehr fehlte Konsequenz und Konzentration und sie musste einen Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten hinnehmen. Mit viel Kampf kam der Hausherr zurück. Der erst 17-jährige Angreifer der Fortuna, Julian Oehler, war die positive Überraschung der Partie. Mit viel Ballgefühl, schon recht ausgeprägtem Durchsetzungsvermögen und Spielübersicht eroberte er, solange die Kräfte reichten, schnell die Gunst der Kaltennordheimer Fans. Mit dem 2:2- Unentschieden ging es auch in die Kabinen zur Halbzeitpause, in der die beiden Trainer mit ihren Akteuren viel zu besprechen hatten. Im zweiten Abschnitt gab es bis zur 70. Minute nur wenige Aktionen vor den Toren zu verzeichnen. Die Gastgeber bestimmten eindeutig die Szenerie, während die Wackeraner auf den einen, vielleicht entscheidenden Konter lauerten. Und fast wäre dieses Konzept auch aufgegangen. Sechs Minuten vor Abpfiff der regulären Spielzeit startete der erfahrene Mathias Weisheit auf der halbrechten Seite in den Rücken der weit aufgerückten Hausherren-Abwehr und überwand mit viel Übersicht Fortuna-Torhüter Zipperer. Die Gastgeber wankten, aber sie fielen nicht. Mit dem Tor von Christian Dittmar, der ein großes Laufpensum absolvierte, belohnten sie sich für die nicht nachlassende Einsatzbereitschaft. Martin Hoffmann brachte mit einem temperierten Pass den Torschützen in Position, der Tobias Blochberger im Wacker-Tor überwand. (89.) Die Reihen der Gäste lichteten sich kurz vor Abpfiff durch eine Gelb-Rote Karte. In der Verlängerung dominierte der Hausherr klar das Geschehen im ersten Abschnitt. Dem Gast schienen die Kräfte zu schwinden. Durch die zwei Treffer von Maik Steinmetz zum 4:3-Zwischenstand und wieder Dittmar schien die Entscheidung gefallen zu sein. Aber Bad Salzungen kam noch einmal in der zweiten Hälfte der Verlängerung zurück. SG-Trainer Stopfel monierte lautstark das taktisch nicht immer sehr clevere Verhalten seiner Spieler und Ergebnis dessen war der 5:4-Anschlusstreffer durch Justin Frank für die Kreisstädter. Zu mehr sollte es aber nicht mehr reichen. Wacker-Trainer Hlawatschek war nicht zufrieden mit dem Spiel seiner Elf. „Heute besaßen wohl nicht alle die richtige Einstellung“, monierte er. Heim-Trainer Stopfel war zumindest mit dem Ergebnis zufrieden. Der Sieg war aufgrund der mehr Torchancen hoch verdient. Für die Zuschauer ein wegen der vielen Tore interessantes Spiel“, so sein Fazit. Von einem guten Spiel sprach auch er nicht.

Kaltennordheim: Zipperer; Wolf (91. Vogt), Hofmann, Markert (46.Weyh), Oehler, Steinmetz, Dittmar, Salzmann, Quentmeier, Scheidler (111. Bäuml), Greifzu

Bad Salzungen: Blochberger; Mattusch, Gobel (60. Leimbach), Damaske, Pulkus, Römhild, Kehr (68. Hoppe), Otto, Frank,Völker, Weisheit

Schiedsrichter: P. Leitschuh (Barchfeld)

Tore: 0:1 Damaske (21.), 0:2 Römhild (26.), 1:2, 2:2 Oehler (31., 32.), 2:3Weisheit (84.), 3:3 Dittmar (89.), 4:3 Steinmetz (100.), 5:3 Dittmar (103.), 5:4 Frank (111.) – Zuschauer: 136