Rhönduell geht an Borsch

Fast 200 Zuschauer bildeten auf dem Kaltennordheimer Sportplatz eine ansehnliche Kulisse zwischen der Fortuna, die nach 20 Spielen den elften Tabellenplatz belegt, und den Borschern. Die Gäste, auf Platz drei liegend, verkürzen nach dem Auswärtserfolg den Abstand auf den Zweiten aus Meiningen. Andy Möller, Trainer der Gastgeber, standen schon vor dem Spiel die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben. Fünf Stammspieler fehlten dem Gastgeber wegen Verletzungen. „Besonders die Routine von Kai Kerschner und Roberto Trabert hätten wir gegen die spielstarken Gäste heute gebraucht“, blickte Andy Möller mit etwas Wehmut auf die Partie zurück. Auch die Elf von Andreas Herzberg, Trainer der Männer aus Borsch und Geismar, lief nicht in Bestbesetzung auf. Mit Stefan Kirchner und Tobias Beckerfehlten die beiden etatmäßigen Innenverteidiger und auch der Mann auf dem linken Flügel, Thomas Seng, stand nicht im Aufgebot der Gäste. Die Aufgaben in der Innenverteidigung übernahmen Niklas und Johannes Kraus, die bis auf eine Aktion der Hausherren in der Startphase souverän agierten und den gegnerischen Angreifern kaum Entfaltungsmöglichkeiten boten. Einmal setzte sich Daniel Storandt in der Borscher Gefahrenzone im Spiel Mann gegen Mann durch. Er behauptete im Strafraum den Ball gegen Johannes Kraus. Sein Abschluss aus sechs Metern Entfernung kam aber zu unplatziert, sodass Borschs Torhüter Stefan Schlegel ohne Mühe abwehrte (4.). Nach der ausgeglichenen Startphase übernahm der Gast die Initiative. Die Fortuna verdichtete in der eigenen Hälfte die Räume und verteidigte mit viel Laufbereitschaft, großem Einsatz und mit zeitweise allen Feldspielern. So gelang es den Gastgebern, die Angriffe der Gäste oft zu unterbrechen. Immer wieder bekamen die Männer um Kaltennordheims Kapitän Thomas Markert einen Fuß oder den Körper zwischen Ball und Gegenspieler und verhinderten so, dass Borch die Angriffe bis zum Ende ausspielen konnte und aus der optische Überlegenheit zwingende Tormöglichkeiten entstanden. Fortunas Torhüter Florian Hoffmann parierte mit der Faust einen Freistoß von Lothar Hohmann (23.). musste aber ansonsten kaum eingreifen. Im zweiten Abschnitt erhöhten die Borscher den Druck, während bei den Hausherren, die auch im zweiten Durchgang mit viel Laufbereitschaft in der Verteidigung agierten, langsam die Kräfte zu schwinden schienen. In dieser Phase setzten sich die individuellen Vorteile durch und der Gast belohnte sich dafür, dass er zu keiner Phase des Spiels hektisch agierte und die Übersicht verlor. Aus dem nach wie vor hohen Druck auf das Tor von Hoffmann kamen die Männer von Andreas Herzberg zu Tormöglichkeiten, von denen Marius Bittorf zwei erfolgreich nutzte. Zunächst überlistete er Fortunas Torhüter Hoffmann mit einem Heber fast von der Torauslinie (54.). Bei seinem zweiten Treffer umkurvte er im Stile eines Slalomfahrers fast die komplette Abwehr der Gastgeber und verwandelte präzise in die gezogene Ecke aus 16 Metern, gleichbedeutend mit der Spielentscheidung. Andy Möller zog sein Fazit nach den 90 Minuten: „Unser Konzept aus einer stabilen Abwehr zu agieren, ging lange Zeit auf. Im zweiten Abschnitt bestraften die spielstarken Gäste unsere Fehler gnadenlos und gewannen verdient.“ Andreas Herzberg analysierte nach der Partie: „Der Sieg war insofern wichtig, dass wir vor dem Pokalspiel gegen Jena wieder zurück in der Erfolgsspur sind. Ich bin mit dem insgesamt überzeugenden Auftritt meiner Mannschaft zufrieden.“

Kaltennordheim: F. Hoffmann; S. Heller, D. Wolf, R. Quentmeier, T. Markert, R. Wieber, Ch. Dittmar (86. F. Heym), P.Wichler (86.M. Fischer),W. Heß (40.J. Bönewitz), S. Zipperer, D. Storandt

Borsch: S. Schlegel;J. Kraus, Ch. Schel (74. R. Fladung), L. Hohmann, L. Wiegand, M. Gimpel (73. B. Schmelz), M. Bittorf, B. Laibach (84. M. Seiml), N. Kraus, M. Schmitt, M. Reuter

P. Leitschuh (Barchfeld-Immelborn)

Tore 0:1, 0:2 Bittorf (54., 76.)