Rhöner verpassen Sprung an die Tabellenspitze

Große Enttäuschung im Lager des Kaltennordheimer Fußballanhangs machte sich nach dem Abpfiff breit. Hatte doch die Heimelf die Möglichkeit, zum Heiratsmarkt mit einem Sieg erstmals die Tabellenführung in der Landesklasse Süd zu übernehmen. Nach einem Start nach Maß und rascher Zwei-Tore-Führung war dies greifbar, im weiteren Verlauf der Partie verdienten sich die Rhöner den Sieg aber nicht und verharren mit diesem Punkt weiter auf Rang drei des Klassements. Kerschner war es wieder einmal, der nach knapp einer Viertelstunde gleich zweimal Verantwortung übernahm und gegen Reimpell doppelt vom Punkt traf. Sowohl beim Handelfmeter (9.) als auch bei dem an ihm verursachten Foulstrafstoß (14.) gab es keine Proteste von Seiten der Veilsdorfer. In dieser Anfangsviertelstunde schien die Welt für die Rhöner in Ordnung, man spielte schnell in die Spitze und präsentierte sich aggressiv in den Zweikämpfen. Die Gastgeber hatten durch Markert noch die Chance, das Ergebnis auszubauen; ihm versprang der Ball aber auf dem holprigen Geläuf. Als nach eigenem Eckball die Gäste schneller umschalteten und den Anschlusstreffer erzielten (28.), folgte ein Knick im Spiel der Hausherren, von dem sie sich in dieser Partie nicht mehr erholen sollten. Stefan Trier nagelte den Ball nach starker Einzelleistung aus spitzem Winkel genau in den Dreiangel, umso bitterer für die Elf der Trainer Stopfel und Döll, da dies die erste nennenswerte Gelegenheit des SV EK war. Was folgte, war eine Mustereinheit der „Weißen“ darüber, wie man einen eigentlich schon besiegten Gegner wieder aufbaut und zurück ins Spiel bringt: Viele zerfahrene Einzelaktionen und ein schwaches Spiel gegen den Ball führten zu mehr und mehr Oberwasser des Tabellenneunten, der kurz vor dem Pausenpfiff durch Frischmuth sogar schon den Ausgleich erzielen musste. Auch nach Wiederanpfiff schafften es die Kaltennordheimer nicht, den Schalter umzulegen, versuchten aber zumindest über den Kampf zu ihrer Linie zu finden. Ob die Gäste allerdings noch mal zurückgekommen wären, wenn Steinmetz, der plötzlich völlig frei vorm Gästeschlussmann auftauchte, seine Riesenchance verwandelt hätte, bleibt fraglich. Besser machte es auf der Gegenseite wiederum Trier: Nach Freistoß aus dem Halbfeld vollendete der Angreifer per Kopf zum Ausgleich (73.). Die SG schien wachgerüttelt und setzte im Spiel nach vorn in den verbleibenden Minuten auf mehr Risiko. Die Eingabe von Fuß, an der gleich zwei Kaltennordheimer vorbeirutschten, war dabei wohl die aussichtsreichste Möglichkeit, sodass es beim insgesamt leistungsgerechten Remis blieb. Mit dieser verpassten Gelegenheit und dem schwersten Restprogramm aus dem Spitzenquartett ist der Staffelsieg für die Rhöner erst mal ein Stück in die Ferne gerückt.

SG Kaltennordheim/Fischbach: A. Salzmann; P. Salzmann, F. Döll, Wolf, Leutbecher (52. Fuß), Markert, Wilhelm, R. Döll (69. Fehringer), Dreßler, Kerschner, Steinmetz (87. Scheidler)

Veilsdorf: Reimpell; Otto, Kraußlach (81. Möhring), Keller, Thiel, Wirsing, Frischmuth (89. Kreussel), Goldschmidt, Schneider (87. Papp), Trier, Westhäuser

Laube (Vachdorf) – 300 – 1:0 Kerschner (9., HE), 2:0 Kerschner (14., FE), 2:1 Trier (28.), 2:2 (73.)