Zu wenig gemacht aus viel Ballbesitz

Die SG Kaltennordheim kassierte gegen den FVI Brotterode in der Fußball- Landesklasse eine unnötige 1:3-Heimniederlage. Von Ralf Ilgen Kaltennordheim – Der Dreier für die Männer vom Inselberg geht in Ordnung, weil sie ihre Chancen besser nutzten. Die Gastgeber machten aus ihrer Feldüberlegenheit einfach zu wenig. Dabei fing es sehr erfolgversprechend an, als Kai Kerschner schon in der dritten Minute einen Freistoß an den rechten Außenpfosten setzte. Auch Kerschners Schuss nach neun Minuten fand nicht den Weg ins Tor. Ansonsten fehlte den Aktionen in der Anfangsphase beiderseits noch oft die Genauigkeit. In der 10. Minute fiel das 0:1. Zipperer wollte bei einem Brotteröder Eckball klären, köpfte aber Gross an, von dessen Hinterkopf die Kugel ins Tor trudelte. In dieser Phase besserte sich das Niveau der Partie merklich. Nach einer schönen Kombination über Hess und Kerschner kam Trabert an den Ball, wurde aber noch von Fuchs vom Ball getrennt. Auf der Gegenseite traf Batelka das Außennetz (18.). In der flotten Begegnung mit zwei offensiv eingestellten Kontrahenten fiel in der 27. Minute der Ausgleich. Auch hier ging es etwas kurios zu. Trabert war nach einem Doppelpass mit Ditzel frei. Beim Klärungsversuch rutschte ein Brotteröder Verteidiger weg, Torhüter Schenk ließ die Kugel ebenfalls passieren und nach Traberts Abschluss rutschte Fuchs noch ins Leere, sodass die Kugel im Netz landete. Die Rhöner wollten nachlegen. Trabert setzte sich an der Grundlinie durch. Seine Flanke köpfte Kerschner neben das Tor (35.). Drei Minuten danach zog Trabert aus 18 Metern ab und der Ball wurde zur Ecke abgefälscht. Fast mit dem Pausenpfiff hatte Ditzel die Chance zur Führung für die Heimelf. Zentral kam er frei zum Schuss, setzte die Kugel aber aus 16 Metern weit über das Tor. Nach dem Seitenwechsel sahen die Besucher zunächst viel Leerlauf. Dittmars Schuss (52.), der viel zu hoch angesetzt war und zudem noch weit am Kasten vorbei ging, war bezeichnend für diese Phase der Partie. Erst nach einer knappen Stunde wurde es wieder gefährlich vor einem der Tore. Und wieder war es Trabert, der sich schön durchsetzte. Bei seiner Flanke war Schenk aber auf dem Posten. Die Gastgeber schienen Oberwasser zu gewinnen, wurden aber jäh ausgebremst. Fuchs legte sich in der 62. Minute die Kugel in der eigenen Hälfte zum Freistoß zurecht. Keiner, auch nicht Kaltennordheims Torhüter, rechnete mit einem Direktschuss. So reagierte er viel zu spät und konnte nur noch verdutzt hinter dem im Tor einschlagenden Ball herschauen. Nur drei Minuten danach nutzten die Gäste die Verunsicherung der Rhöner und einen erneuten Abwehrfehler zum 1:3. Batelka setzte sich nach seinem Ballgewinn gegen zwei Gegner durch und vollendete mit etwas Glück. In der Folge fehlten den immer offensiver agierenden Gastgebern die zündenden Ideen. Chancen gab es dennoch. Wiebers Volleyschuss parierte Schenk klasse (74.). Kurz darauf hatten alle 18 Meter vor dem Tor ein Foul an Kerschner gesehen und auch gehört, allein der Unparteiische sah dies nicht. In der 82. Minute klärte Gross per Kopf vor Kerschner. Dessen Freistoß wurde eine sichere Beute von Schenk (88.). In der Schlussminute hatten die Gäste per Konter das 1:4 auf dem Fuß, vergaben aber. Auch in dieser Szene übersah der Schiedsrichter ein Foul, das Hodonsky an der Mittellinie an Möller beging. Diese und die eine oder andere weitere fragwürdige Entscheidung des Unparteiischen waren aber nicht spielentscheidend. Vielmehr war es die Tatsache, dass die Gastgeber aus ihrem Übergewicht im Mittelfeld und den bessere spielerischen Mitteln nichts machten.

Kaltennordheim: Krause; Heller, Zipperer (77. Möller), Salzmann, Quentmeier (68. Wieber), Markert, Ditzel (71. Wichler), Hess, Kerschner, Trabert, Dittmar

Brotterode: Schenk; Storch, Fuchs, Gross, Pastowski, Dupke, Rommel, Batelka, Schröder (88.Voigt), Brenn,Vondracek (68. Hodonsky)

Götze (Arnstadt)

0:1 Gross (10.), 1:1 Trabert (27.), 1:2 Fuchs (62.), 1:3 Batelka (65.)

Stimmen zum Spiel Andy Möller, Trainer SG Kaltennordheim: Wir sind heute knallhart für unsere Fehler bestraft worden. Ich denke, dass wir spielerisch besser waren, aber einfach zu wenig daraus gemacht haben. Brotterode hat die Bälle meist hinten rausgeschlagen, war aber einfach effektiver als wir. Knackpunkt der Partie war das 1:2, das so natürlich nicht fallen darf.

Arndt Nelke, Trainer Brotterode: Das war heute ein hartes Stück Arbeit für uns. Die Kaltennordheimer haben uns alles abverlangt. Sie hatten viel mehr Ballbesitz und waren überlegen. Aber wir haben in der Abwehr gut gestanden und hatten auch das nötige Glück. In zwei Wochen fragt keiner mehr danach, wie dieser Sieg zustande gekommen ist.