Mit gesenktem Haupt verließen die Kaltennordheimer nach der 3:1-Auswärtsniederlage im Punktspiel der Landesklasse Süd den Kunstrasenplatz der SpVgg. Geratal. In den 90 vorangegangen Minuten begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe und lieferten sich einen lange offenen Schlagabtausch. Bereits nach vier Minuten wuchtete Bärwinkel eine Franz-Flanke per Kopf über die Linie und brachte seine Farben mit der ersten Gelegenheit in Führung. Die Kaltennordheimer Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten: Serientäter Kerschner zirkelte nur zehn Minuten später per direkten Freistoß den Ball in Lipsius` Gehäuse zum Ausgleich (14.). Auch schon in dieser Phase haderten die Gäste häufig mit der Regelauslegung des Unparteiischen Wittler, der in einer insgesamt fairen ersten Halbzeit häufig zu fragwürdigen Entscheidungen griff. Ungeachtet dessen bekam die SG aber die Gelegenheit zur Führung. Markert setzte aggressiv nach und eroberte den Ball im Gerataler Spielaufbau, konnte ihn letztlich aus zu spitzem Winkel aber nicht am bereits umkurvten Keeper ins Tor bringen. Auf der Gegenseite sorgten die Hausherren durch einige Standardsituationen für Gefahr, die letztlich aber nichts einbrachten. Leistungsgerecht ging es so mit 1:1 in die Kabinen.
Etwas vorsichtiger begannen beide Lager den zweiten Durchgang. Man begegnete sich vor allem im Mittelfeld und hielt das Risiko im Spiel nach vorne in Grenzen, sodass der Kampf lange das Geschehen bestimmte. Besonders bitter für die Kaltennordheimer, dass dann gerade in einer eigenen Angriffsphase die Führung für die Spielvereinigung fiel: Die SG verpasste es, aus mehrfach aussichtsreicher Schussposition abzuschließen und lief so über einen schnell gespielten Konter über Keiner, Bärwinkel und Heyer ins Verderben. Letzterer ließ A. Salzmann keine Chance und vollendete zur Führung (62.). Einer kräfteraubenden, aber letztlich ertraglosen Angriffsperiode der SG folgte schließlich der Aufreger der Partie: Keiner setzte einem eigentlich zu lang gespielten Ball in den Strafraum nach, Keeper A. Salzmann spielte mit und klärte in großem Stil vor dem Angreifer. Dabei prallten beide zusammen, der Ball sprang vom Kaltennordheimer Schlussmann in die entgegengesetzte Richtung. Wittlers Leistung gipfelte jedoch im folgenden Elfmeterpfiff, der nicht nur zum Unverständnis der Gästeanhänger erfolgte. Stopfel, der sein Team zuvor noch um ruhiges Verhalten gegenüber dem Unparteiischen anhielt, war nun wie seine Spieler außer sich. Der Referee antwortete mit gelben Karten, „vergaß“ dabei aber für den am Kopf blutenden Salzmann medizinische Hilfe anzufordern. Nach dem gegen ihn gepfiffenen Strafstoß verließ der Keeper so erst nach einigen Minuten und unter hämischem Rufen des Tabellenführerpublikums den Platz Richtung Krankenhaus. Franz ließ vom Punkt dem eingewechselten Quentmeier keine Abwehrchance und stellte mit dem 3:1 auch gleichzeitig die Vorentscheidung her (80.). Zähneknirschend zogen sich die Rhöner zurück und versuchten lediglich, die restlichen Minuten herabzuspielen. Hartung hatte mit seinem Schuss an die Unterkante der Latte aber nochmal die Möglichkeit zu erhöhen, was des Guten aber deutlich zu viel gewesen wäre.
Fazit: Die Kaltennordheimer präsentierten sich in wichtigen Situationen des Spiels nicht clever genug, um dem Ligaprimus Punkte abzunehmen. Das Schiedsrichtergespann um Referee Wittler trug dabei aber mit der eigentümlichen Spielleitung und schließlich dem Elfmeterpfiff, der den Rhöner endgültig den Zahn zog, nicht unerheblich zum Ausgang bei.
SpVgg. Geratal: Lipsius, Dobrocki, Huck (83. Busch), Ben Achour (46. Hartung), Bärwinkel, Wollenschläger, Keiner, Seeber, Franz, Heyer (87. Hofmann), Kirsten
SG Kaltennordheim/Fischbach: A. Salzmann (78. Quentmeier), P. Salzmann, Döll, Wolf, Leutbecher, Gödde, Dreßler, Fuß (66. Steinmetz), Wilhelm, Markert, Kerschner (86. Wagner)
Schiedsrichter: Wittler (Suhl) Zuschauer: 130
Tore: 1:0 Bärwinkel (4.), 1:1 Kerschner (14.), 2:1 Heyer (62.), 3:1 Franz (FE, 80.)