Nach dem Spielabbruch am Freitagabend in Milz verloren die Fußballer des VfL Meiningen zwei Tage später ihr Heimspiel in der Landesklasse gegen Kaltennordheim mit 0:2 Toren. Für die Gäste waren das drei wichtige Zähler im Abstiegskampf. Die Milzer Ereignisse mit den Massenschlägereien waren noch am Sonntag das Hauptthema, doch musste auch der VfL wieder zum sportlichen Alltag übergehen. Das fiel allen Beteiligten schwer. Durch die Sperren gegen Landgraf und Seruneit, den verletzten Akteuren und den gleichzeitigen Spielen der Reserve und der A-Junioren, war es das letzte Aufgebot, was dem Meininger Trainergespann zur Verfügung stand. So sahen die etwas mehr als 100 Zuschauer einen müden Kick mit vielen Fehlabspielen im Aufbau. Das Spiel verlief zunächst ohne große Höhepunkte zwischen den Strafräumen, da beide Abwehrreihen nicht zu überwinden waren. In der letzten Viertelstunde vor der Pause gab es noch einige Möglichkeiten auf beiden Seiten. Nach einem Lapsus von Meiningens Torhüter Damm hatte Salzmann die Führung auf dem Fuß, vergab aber. Plötzlich lag auf der anderen Seite das Leder im Netz. Doch nach Sausemuths Kopfballtreffer entschied der Schiedsrichter auf Abseits. Für viele unverständlich im weiten Stadion-Rund. Damit begann die beste Phase des Platzbesitzers. Im Anschluss scheiterte der aufgerückte Börner auf Zuspiel von Fabig am gegnerischen Schlussmann Wolf. Der Abschluss von Genßler wurde in letzter Sekunde geblockt, ehe Kunze fast mit dem Pausenpfiff die wohl größte Chance des VfL frei stehend vergab. So ging es mit einem torlosen Remis in die Pause und man hatte das Gefühl, dass jene Mannschaft am Ende jubelt, welche das erste Tor schießt. Und so kam es. Zunächst setzte Genßler seinen Schuss knapp neben den Pfosten. Auf der Gegenseite wurde eine einfache Flanke nicht unterbunden und das Leder vom zweiten Pfosten wieder zurück in die Mitte gepasst. Dort war Routinier Kai Kerschner schneller als sein Gegenspieler und drückte den Ball mit der Fußspitze über die Linie. Meiningen öffnet im Anschluss seinen Defensivriegel und stellte auf Dreikette um, doch die Gäste schaffen es immer wieder, die Angriffsbemühungen der Einheimischen zu unterbinden und selbst für Entlastung zu sorgen. Kaltennordheim hatte auch am Ende die größeren Kraftreserven und erzielte in der 73. Minute durch den Kopfball von Heller das 0:2 aus Meininger Sicht. In der Schlussphase stand dem Gastgeber noch zwei, dreimal das Glück auf seiner Seite, dass Trabert in aussichtsreicher Position verzog und auch der Ex-Meininger Nachwuchsspieler Orf seine Chancen liegen ließ. Nach dem Schlusspfiff durch Schiedsrichter Annemüller jubelte der Gast über die dringend benötigten Punkte im Ringen um den Klassenerhalt, denn alle Vertretungen der unteren Tabellenhälfte punkteten an diesem Spieltag.
Meiningen: Damm; Genssler, Börner, Sausemuth, Schleicher, Korff, Weyer, Kunze, Martin Müller, Langheinrich, Fabig
Kaltennordheim: M. Wolf, Heller, Salzmann, Greifzu, Quentmeier (89. Giesler), Markert, Eisenbach, Pedrazzi, Trabert, Orf, Kerschner (78. Bühner)
Annemüller
0:1 Kerschner (53.), 0:2 Heller (73.)