Sieg ohne Wert – nur Verlierer

Trotz des 4:0-Sieges in Schweina steigt der FC Eisenach aus der Thüringenliga ab. Somit steigen drei Mannschaften in die Staffel 3 der Landesklasse ab und fünf Landesklassen-Vertreter müssen den Gang in die Kreisoberliga antreten. Dazu gehören auch die Fortuna aus Kaltennordheim und die Gäste aus der Waffenstadt. Beide Mannschaften versuchten zum Saisonfinale noch einmal, alle Kräfte zu mobilisieren, um das schwere Unterfangen „Klassenerhalt“ doch noch in die Tat umzusetzen. So nahmen bei den Gastgebern sieben und bei den Gästen sechs Spieler auf denWechselbänken Platz. Jeder, der in Kaltennordheim und in Suhl so halbwegs laufen konnte, wollte seinen Beitrag leisten, um eine unbefriedigende Saison zum Saisonfinale doch noch ins rechte Licht zu rücken. Dem Willen der 35 Aktiven beider Mannschaften gebührt Respekt, aber wieder einmal zeigte sich, dass die Hausaufgaben nicht erst kurz vor ultimo gemacht werden sollten. Zudem ist es immer ratsam, sich nicht in die Abhängigkeit von Ergebnissen auf fremden Plätzen zu begeben. Zwar hätte das Ergebnis in Schweina sowohl Kaltennordheim als auch Suhl in die Karten gespielt, aber Ehrenhain ließ sich in der Thüringenliga mit dem 4:1-Erfolg beim Absteiger Wacker Gotha nicht die Butter vom Brot nehmen. Auch der FVI Brotterode sorgte mit dem 3:2- Sieg gegen den Staffelsieger aus Meiningen für Erlösung in Sachen Klassenverbleib bei den Männern vom Inselberg. Beide Mannschaften gingen mit viel Einsatzbereitschaft in die Begegnung. Mit viel Laufbereitschaft versuchten beide Seiten, den Spielaufbau des Gegners zu unterbrechen. Die Defensivabteilungen bestimmten das Geschehen. Im Spiel nach vorne fehlten bei den Gastgebern und bei den Gästen die Ideen und spielerischen Mittel, um Druck auf das gegnerische Tor aufzubauen. Gefährliche Szenen im Kaltennordheimer und Suhler Strafraum blieben Mangelware. Beide Mannschaften neutralisierten sich in oft intensiv geführten Zweikämpfen im Mittelfeld. Es blieb trotzdem spannend, auch wenn vor den Toren von Florian Hoffmann und Robert Mentzel nur wenig passierte. Auch wenn das Geschehen auf dem Feld oft emotionsgeladen war, erlaubte es in keiner Weise, dass sich Anhänger beider Vereine Mitte der ersten Halbzeit körperlich attackierten und Schiedsrichter Marko Linß sich veranlasst sah, die Partie für 15 Minuten zu unterbrechen. Verständnisloses Kopfschütteln, in unmittelbarer Nähe des Geschehens befanden sich auch Kleinkinder, war die einzig nachvollziehbare Reaktion auf das Handeln einer Handvoll Suhler und Kaltennordheimer Chaoten. Diese „Fans“ sorgten dafür, dass es, Ergebnis hin oder her, nur Verlierer auf beiden Seiten gab. Der Stadionsprecher bemühte sich, das Geschehen wieder in die richtige Richtung zu steuern, aber der fade Beigeschmack blieb. Die Hausherren verzeichneten im ersten Abschnitt zwei gute Einschussmöglichkeiten, die aber der starke Mentzel im Suhler Tor vereitelte. Kaltennordheim agierte in der zweiten Halbzeit etwas mehr mit System, kam auch zu den besseren, wenn auch weiterhin wenigen Tormöglichkeiten. Thomas Markert erzielte den verdienten Siegtreffer (48.). Drei Rote Karten, zwei für Suhl (Paul Eckstein und Kuanzambi Barssabas da Cruz) und eine für Fortuna (Steven Zipperer) passten in das Gesamtbild der Partie, die in keiner Weise das hielt, was sie hätte werden können: Ein Fußball-Erlebnis.

Kaltennordheim: F. Hoffmann; S. Heller; D. Wolf, J. Giesler (64. P. Wichler), T. Markert, R. Trabert, R. Wieber (90+5 W. Heß), K. Kerschner, A. Möller, S. Zipperer, D. Storandt (83. F. Heym)

Suhl: R. Mentzel; D. Mota De Oliveira (73. F. Abazay), K. Barssabas De Cruz, P. Eckstein, M. Jacob, P. Zimmermann, P. Löser, D.-L. Gromm, F.-E. Altendorf, A. Qaysar, S. Kolk (12. Phil. Eckstein/64. T. Ullrich)

Marko Linß (Burgkunstadt)

1:0 Th. Markert (48.)