Ein Spitzenspiel mit Klasse

Das Rhönduell hätte nicht nur Sonnenstrahlen, sondern auch mehr Zuschauer verdient. Trotz Dauerregens sorgten die Protagonisten über lange Zeit für ein sehr gutklassiges Landesklassenspiel. Die Partie vom nicht immer souveränen Schiedsrichters Armin Stollberg (Mühlhausen) war gerade angepfiffen, da bat er die Gäste bereits wieder zur Mittellinie. Der agile und technisch versierte Marius Bittorf zog aus der Drehung ab und sorgte für die 1:0-Führung der Borscher, da waren nicht mal 30 Sekunden gespielt. Allerdings blieben die Kaltennordheimer die Antwort nicht lange schuldig. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison, Kai Kerschner, verwertete eine Vorlage von links von Emanuel Dressler zum 1:1-Ausgleich (6.). In der Folge sahen die 150 Zuschauer eine abwechslungsreiche Partie mit zum Teil starken Außen auf beiden Seiten. Thomas Loos scheiterte knapp am Fortuna- Schlussmann Alexander Salzmann, der mit Glück den Ball zur Ecke lenkte. Auf der Gegenseite musste sich Stefan Schlegel nach einem Fehler seiner Vorderleute gegen den Schuss von Sebastian Fuß richtig lang machen, um den Ball noch über die Latte zu lenken (10.). Mit zunehmender Spieldauer bestimmten die Borscher die Szenerie und erarbeiteten sich zahlreiche gute Möglichkeiten, die oft vom fleißigen Marius Bittorf vorbereitet wurden. Einen lang geschlagenen Freistoß von Stefan Kirchner nahm Marius Bittorf auf, setzte sich sehr schön gegen seinen Gegenspieler durch und bediente im Strafraum Martin Gimpel, der erst schaute und sich danach entschied, Alexander Salzmann auszuspielen, und überlegt zum 2:1 einschob. Die weiteren vielen Möglichkeiten auf Borscher Seite blieben zunächst ungenutzt. Dafür zeigten sich die Kaltennordheimer effektiv. Einen Freistoß bekamen die Borscher nicht aus der Gefahrenzone. Thomas Markert erwies sich als Nutznießer und markierte den 2:2-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel fanden die Kaltennordheimer schneller zurück ins Spiel, doch den Führungstreffer erzielten die Hausherren. Nach einem ebenfalls strittigen Freistoß bediente Lorenz Wiegand den im Strafraum freien Johannes Kraus, der zum 3:2 einköpfte und bei der Landung mit Kaltennordheims Torhüter Alexander Salzmann zusammenstieß. Dabei verletzte sich der Kaltennordheimer Schlussmann, spielte aber weiter. Während die Borscher in der Folge darauf bedacht waren, den Vorsprung zu halten, warfen die Gäste noch einmal alles in die Waagschale. Allein Kai Kerschner vergab drei gute Möglichkeiten. Weil aber der Erfolg ausblieb, verlor der eine oder andere Schwarz-Gelbe den Glauben an einen möglichen Erfolg. Nach Pass von Jonas Kimpel besorgte Martin Gimpel die 4:2-Entscheidung. Auch wenn der Ausgangspunkt zum 3:2 sicherlich umstritten war, der verdiente Sieg für die Borscher indes war es nicht. Die Männer von SG SV-Trainer Andreas Herzberg zeigten die bessere Spielanlage und über 90 Minuten gesehen den größeren Einsatz.

Gute Besserung, Alexander!

Auf der Heimreise der Männer von Kaltennordheims Trainer Reinhard Stopfel entpuppte sich die Verletzung von Alexander Salzmann als lebensbedrohlich. Sofort wurde der Torhüter ins Krankenhaus gebracht, wo in einer Notoperation ein Riss der Milz festgestellt wurde. Damit wird er seiner Mannschaft wohl nicht mehr zur Verfügung stehen können. Nicht nur seine Mannschaftskollegen, wohl alle Fußballer wünschen dem engagierten Sportsmann schnellstmöglich gute Besserung. Borsch: Schlegel, J.Kraus, Kirchner, Kimpel, Loos, L.Wiegand, Gimpel, Bittorf, Seng (74. Göb), Sauer (87. Henkel), Rommel (64. Schmelz) Kaltennordheim: A.Salzmann, Wagner (46. Hartmann), Fuß, Wolf, Markert, Kerschner, Steinmetz, Dressler, Wilhelm, Scheidler (64. Grams), Leutbecher (86. L. Salzmann) Schiedsrichter: Stollberg (Mühlhausen) Tore: 1:0 Marius Bittorf (1.), 1:1 Kai Kerschner (6.), 2:1 Martin Gimpel (23.), 2:2 Thomas Markert (45.), 3:2 Johannes Kraus (53.), 4:2 Martin Gimpel (82.) Zuschauer: 150

Stimmen zum Spiel:

Andreas Herzberg, Trainer der SG SV Borsch: Es wurde das erwartet schwere Spiel, in dem beide Mannschaften guten Fußball boten. Ich denke, dass meine Mannschaft gezeigt hat, dass sie an diesem Tage besser war als die Kaltennordheimer. Dass wir uns nach der 3:2-Führung zurückgezogen haben, liegt in der Natur der Sache. Jede Mannschaft möchte zuerst versuchen, ihren Vorsprung zu verteidigen.

Reinhard Stopfel, Trainer der SG RSV Kaltennordheim: Es war ein sehr intensiv geführtes Spiel und ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie sich so gut verkauft hat. Dem 3:2 für Borsch ging leider eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters voraus. Wir hatten danach zwar einige Möglichkeiten, aber waren beim Abschluss nicht konsequent. Glückwunsch an Borsch. Ihr Sieg geht in Ordnung.