Der erste Punkt in der Fuß- ball-Landesklassen-Saison ist bei den Herpfern eingefahren. Nach den Vorstellungen der Gastgeber hätten es allerdings drei sein müssen. Danach sah es auch lange Zeit aus, zumindest 42 Minuten lang. Herpf begann couragiert und schnürte die Kaltennordheimer in deren Hälfte ein. Kein Wunder, denn die Gäste versuchten mit einer massierten Abwehr dem erwarteten Ansturm der Hausherren zu widerstehen. Dieses Konzept ging allerdings nur acht Minuten lang auf. Da starteten die Gastgeber einen Angriff über die rechte Seite. Der Ball fand nach schnellen Kombinationen den Weg zu Stefan Kämmer im Strafraum. Der Routinier, eigentlich nach eigenem Willen nur noch für die Zweite spielbereit, doch derzeit noch unverzichtbar, setzte sich im Sechzehner gegen zwei Gegenspieler durch und legte das Leder quer. Tim Lehman ließ mit einer Körpertäuschung durch und Lukas Fuchs hatte am langen Posten stehend keine Probleme, den Führungstreffer zu erzielen. Das war natürlich ein empfindlicher Stich in das Konzept von Gästetrainer Reinhard Stopfel. In der Folge schien seine Elf auch entsprechend angeschlagen. Der HSV dominierte weiter und verlegte die Partie beinahe komplett in die gegnerische Hälfte. Kaltennordheim hätte sich nach den klaren Chancen für Fuchs, Michael Damm und Benjamin Pyterke nicht beschweren können, wenn es zur Pause 4:0 gestanden hätte. Doch vor allem Christian Stern im Kasten der Gäste hatte etwas dagegen und hielt seine Farben im Spiel. Mehr noch. Nach 42 Minuten verloren die Hausherren nach einem Pressschlag das Leder, dieses kam schnell auf die rechte Seite, HSV-Keeper Marcel Hodermann lief zuerst heraus, kehrte dann um und konnte den unbedrängten Kopfballtreffer von Thomas Markert nach Flanke von Johannes Greifzu nicht mehr verhindern. Halbzeit! Nachdem sich alle in der Kabine dieAugen gerieben hatten, verfügten die Kaltennordheimer nach dem Wechsel wohl über einen besseren Durchblick. Spielanteile und Ballbesitz der Gäste nahmen sichtbar zu. Vor allem auf den Außenbahnen stellten sie die Herpfer besser zu und nahmen ihnen damit einen Großteil ihrer Gefährlichkeit. Während den Gastgebern allerdings ein Teil des Sandes aus den Augen ins Kombinationsgetriebe geraten zu sein schien, vor allem derletze Pass kam zu selten genau, wurden sie von den Gästen in der Defensive nach wie vor selten vor Probleme gestellt. HSV-Trainer Mike Noack reagierte und vollzog in der 70. Minute einen Dreierwechsel. Christian Fickel, Daniel Blümke und Florian Hofmann kamen für Sebastian Hamm, Lukas Fuchs und Benni Pyterke. Dies trug bereits nach 180 Sekunden Früchte. Michael Damm tanzte im Strafraum zwei Gegenspieler aus und konnte lediglich durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter, verhängt durch den insgesamt unauffällig leitenden Schiedsrichter Reise, schickte Oliver Nier vom Punkt aus zur Führung auf seine Reise ins Netz. Alles schien doch noch gut zu werden für die Hausherren. Doch die Kaltennordheimer erwiesen sich erneut als gnadenlos effektiv. Die Freude der Herpfer dauerte nur zwei Minuten lang an. Markert schickte einen Freistoß von halblinks ins Zentrum und fand dort in Maik Steinmetz einen dankbaren Abnehmer, der das Leder per Kopf zum Ausgleich in den Maschen versenkte. Wiederum ein Schock für die Gastgeber, von dem sie sich in der verbleibenden Zeit nicht wirklich erholen konnten. So gab es auch in der letzten Viertelstunde keine echten Möglichkeiten mehr zu verzeichnen. Kaltennordheim machte letztlich aus zwei Chancen zwei Tore und daher einen verdienten Punktgewinn.
Herpf:Hodermann; Zöller, Hamm (70. Fickel), Kämmer, Pyterke (70. Hofmann), Nier, Damm, Lehman, Fuchs (70. Blümke), Göpfert, Hermann
Kaltennordheim: Stern; Fuß, Markert, Öhler, Eisenbach (86. Hofmann), Steinmetz, Dittmar, F. Bäuml (62.J. Bäuml), Salzmann, Scheidler, Greifzu
Schiedsrichter: Reise (Bachfeld)
Tore: 1:0 Fuchs (9.), 1:1 Markert (42.), 2:1 Nier (74., FE), 2:2 Steinmetz (76.);
Zuschauer: 153