Die Ausgangslage war klar: Gotha wollte mit einem Erfolg den Staffelsieg in der Fußballlandesklasse, Staffel 3, endgültig klar machen, Kaltennordheim hätte sich hingegen aus dem Abstiegsstrudel befreien können. Dass der Plan der Gäste aufging, kam nicht unerwartet. Dass die Fortunen ihnen das alles andere als leicht machten, verdient alle Achtung und sollte ihnen Mut für das Restprogramm geben. Der mit dem 3:1-Sieg für Gotha nun perfekte Klassenunterschied war vornehmlich in Hälfte zwei nie sichtbar. Den Spielbeginn dominierten die Gothaer mehr oder weniger deutlich. So richtig dominant wurden sie nicht – ein Verdienst der guten taktischen Einstellung der Hausherren und ihres entschlossenen Dazwischengehens. Außerdem zeichnete sich Lukas Salzmann im Tor mehrfach aus, der kurzfristig für den verletzten Christian Stern einspringen musste. Er lenkte schon in der 14. Minute einen Freistoß von Ernst Gorf über die Latte und hielt in gro- ßem Stil auch den Kopfball von Manuel Reichmuth (36.). Schlecht hatte Kaltennordheim allerdings beim 0:1 verteidigt. Ernst Gorf hatte sich links bis zur Grundlinie durchgespielt und flankte nach innen, wo nicht nur der Torschütze Manuel Reichmuth frei stand und seelenruhig zum 0:1 einschieben konnte (33.). Viel entschlossener, vor allem mutiger und zudem offensiver ausgerichtet kamen die Hausherren aus der Kabine zurück. Durch den weiten hohen Schuss ihres unermüdlichen Antreibers Christian Dittmar, den Torwart Apitius nur abklatschen konnte, und den folgenden Versuch von Roberto Trabert verbuchten sie ihre ersten Möglichkeiten (51.). Kurios wurde es in den Minuten 63 bis 66. Nach einem Zweikampf blieb Torhüter Salzmann liegen. Das Schiedsrichtertrio reagierte nicht, also donnerte Reichmuth den Ball aufs verwaiste Tor und Iskander Ezzine beförderte ihn gegen nicht mehr eingreifende Kaltennordheimer endgültig über die Linie zum 0:2 (63.). Erst danach wurde Salzmann behandelt. Mit einer äußerst großzügigen Reaktion machten die Gothaer den Fehler der Schiedsrichters wett und verdienten sich viel Respekt. Sie ließen nach dem Anstoß Rico Quentmeier unbehelligt durchlaufen und das 1:2 erzielen (66.). Nach diesem absoluten Fairplay-Akt ging es „scharf“ weiter und Kaltennordheim erspielte sich Gleichwertigkeit. Eine Freude war es für ihren Anhang, wie sie den Ball laufen ließen und das Gästetor regelrecht belagerten. Diese mussten sich auf wenige Konter beschränken. Für Kaltennordheim hatte zum Auftakt der turbulenten Schlussphase Johannes Greifzu mit seinem Freistoß Pech, der äußerst knapp am langen Pfosten vorbeizischte (74.). In der 81. Minute schien der längst verdiente Ausgleich zum 2:2 nach Dittmars Kopfball in die Maschen fällig. Der Assistent hatte aber vor dem Kopfball ein Foul von ihm gesehen, sodass Schiedsrichter Chris Hollandt das Tor nicht gab. Im Fallen zog wenig später Trabert den Ball aufs Tor, wo ihn Torhüter Hagen Apitius gerade noch erwischte (84.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Salzmann einmal mehr aus, als er den Kopfball von Lukas Dobereiner wegfischte (85.). Das in den zweiten 45 Minuten offene Spiel beendete Heiko Landefeld zwei Minuten vor Ultimo. Aus halbrechter Position zog er 25 Meter vor dem Kasten ab und der Ball landete im äußersten linken oberen Eck zum 1:3 für die Gothaer Farben (88.). Ihre Bank und ihr Anhang konnte die längst griffbereiten Trikots mit der Aufschrift „Dieser Moment, wenn Dich die Landesklasse nur von hinten sieht – wir sind dann mal weg“ überstreifen. Das Kaltennordheimer Lager erwies sich als fairer Verlierer und beglückwünschte die nach dem Abpfiff ausgiebig feiernden Gothaer zum in souveräner Art und Weise erreichten Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Die Gastgeber standen mit leeren Händen da. Mit der Leistung der zweiten Halbzeit muss ihnen aber um den Klassenerhalt nicht bange sein.
Kaltennordheim: Salzmann; Fuß, Wolf, Blagojevic, Markert, Trabert (83. Scheidler), Eisenbach (65. Pedrazzi), Steinmetz, Dittmar, Quentmeier, Greifzu
Gotha: Apitius; Ezzine, Gorf, Dobereiner (87. Gottwald), Le Duc (80. Weida), Meisel, Pufe, El Antaki, Bergmann (75. Landefeld), Reichmuth,
Schiedsrichter: Frank Hollandt (Trusetal)
Zuschauer 170
Tore: 0:1 Reichmuth (33.), 0:2 Ezzine (63.), 1:2 Quentmeier (66.), 1:3 Landefeld (88.)
Quelle: http://www.insuedthueringen.de