Kaltennordheim winkt beim Aufstieg wohl ab, Sonneberg zögert

Gleich vier Mannschaften der Landesklasse Süd kämpfen um die Meisterschaft. Doch ein klares Bekenntnis zum Aufstieg kommt nur von der SpVgg Geratal und dem 1. Suhler SV.

Spannender kann ein Titelkampf kaum sein. Gerade einmal zwei Punkte trennen das Spitzenquartett in der Fußball-Landesklasse Süd. Der 1. FC Sonneberg führt drei Spieltage vor dem Saisonende die Tabelle mit 55 Punkten an. Dahinter folgen die SpVgg Geratal (54) sowie die SG Kaltennordheim/ Fischbach und der 1. Suhler SV (je 53). Die Meisterschafts- Entscheidung und die Frage, wer in die Verbandsliga aufsteigt, dürften somit erst am letzten Spieltag am 16. Juni fallen. Doch haben die vier Vereine überhaupt die Intention, in die höchste Spielklasse in Thüringen aufzurücken? Sportlich sollte an diesem Ziel nicht zu rütteln sein, doch die Landesklasse entpuppt sich wegen der geografischen Nähe und der Ausgeglichenheit der Vereine als überaus interessant. „Wir hätten in der Verbandsliga auch nicht mehr Zuschauer und Einnahmen, im Gegenteil“, sagt Suhls Abteilungsleiter Torsten Jauch. Und: Die Fahrtkosten würden bei Touren nach Sondershausen, Altenburg, Mühlhausen, Gera Leinefelde oder Meuselwitz um das Dreifache in die Höhe schnellen. Dagegen liegen die aktuellen Gegner wie Hildburghausen, Steinbach-Hallenberg oder Ilmenau quasi um die Ecke. Sanktionen drohen nicht „Wir lassen die Sache auf uns zukommen“, hielt sich Klaus Dieter Schneider, Abteilungsleiter des 1. FC Sonneberg bezüglich eines möglichen Aufstiegs bedeckt. Interne Gespräche habe es mehrfach gegeben, so Schneider weiter, bislang aber ohne durchschlagendes Ergebnis. Schneider monierte zudem die vom Thüringer Fußball-Verband (TFV) festgeschriebene Frist, dass sich die Vereine bereits bis zu Beginn der Rückrunde zum Aufstiegsverzicht bekennen müssen. „Dieser Termin ist viel zu früh gesetzt“, so der Sonneberger Fußball-Chef. Nach Auskunft von Ulrich Hofmann, Spielleiter der Verbandsliga, drohen dem Staffelsieger aber keine Sanktionen bei einem Nichtaufstieg. Ein Verzicht des Meisters sei zwar aus sportlicher Sicht inakzeptabel, doch dann würden die dahinterstehenden Vereine nachrücken, so Hofmann. Noch reservierter als in Sonneberg geben sich die Verantwortlichen der SG Kaltennordheim/Fischbach zum Aufstieg in der Verbandsliga. „Wir wollen natürlich Meister werden. Aber ob wir dann auch aufsteigen, ist sehr fraglich, denn das würde für uns ein finanzieller Kraftakt werden“, sagte Trainer Reinhard Stopfel. Die Mannschaft des ehemaligen Mittelfeldstrategen kann am Samstag (16 Uhr) im Nachholspiel zu Hause gegen Veilsdorf mit einem Sieg sogar an die Tabellenspitze stürmen. „Wenn wir alle vier verbleibenden Spiele gewinnen, sind wir am Ende Erster“, rechnet Stopfel vor. Da in der kommenden Woche ein neuer Vorstand bei der SG Kaltennordheim/Fischbach gewählt werden soll, könnte allerdings bezüglich des Aufstiegs noch ein Umdenken erfolgen. Geratal will sich verstärken Klare Bekenntnisse zum Sprung in die Verbandsliga verkündeten dagegen die Spielvereinigung (SpVgg) Geratal und der 1. Suhler SV. „Die Überlegung bei der Neugründung unseres Vereines war, die Kräfte zu bündeln, um leistungs- und erfolgsorientierten Fußball anbieten zu können“, sagte Olaf Bartholome, Präsident der SpVgg Geratal. Nachdem die Fußball-Abteilungen des SV Geraberg und des ThSV Geschwenda vor zwei Jahren in der Spielvereinigung Geratal verschmolzen, soll nun in der Verbandsliga eine neue sportliche Ebene betreten werden. Bartholome: „Wenn man zu 80 Prozent der Saison auf dem zweiten Platz steht, will man am Ende auch Erster werden.“ Der Vereinschef erklärte zudem, dass bereits seit Januar konstruktive Gespräche mit potenziellen Neuzugängen geführt würden. „Wenn wir am Ende vorn stehen, steigen wir auch auf“, sagte Torsten Jauch vom 1. Suhler SV. Der Abteilungsleiter hofft, dass die Mannschaft komplett zusammenbleibt, wofür es nach ersten Gesprächen mit den Spielern gute Signale gäbe. Jauch weiter: „Wenn wir aufsteigen, müssten wir uns aber mit zwei, drei Spielern verstärken.“ Doch so weit ist es noch nicht. Die Mannschaften vom 1. FC Sonneberg (schwarze Trikots) und vom 1. Suhler SV zählen zum Spitzenquartett in der Fußball-Landesklasse.

Restprogramm:

1. Sonneberger FC (55 Punkte/ 57:26 Tore): Sachsenbrunn (A), Sonneberg-West (H), Steinbach- Hallenberg (A)

SpVgg Geratal (54/66:24): Geisa (A), Hildburghausen (H), Sachsenbrunn (A)

SG Kaltennordheim/Fischbach (53/ 70:35): Veilsdorf (H), Saalfeld (A), Suhler SV (H), Ilmenau (A)

Suhler SV (53/62:28): Ilmenau (H), Kaltennordheim/Fischbach (A), Struth-Helmershof (H)