Noch nie konnten die Fußballer des FSV Eintracht Hildburghausen in Kaltennordheim gewinnen. Bis zum Landesklassen- Nachholspiel am Pfingstsamstag. Bei dieser Gelegenheit foppten die Hildburghäuser die ersatzgeschwächten, aber spielbestimmenden Gastgeber und fügten ihnen eine bittere Niederlage zu. Der Eintracht-Elf fehlten zwei wichtige Mittelfeldspieler. Die Kaltennordheimer mussten ohne ihren etatmäßigen Torhüter auskommen. Ersatz-Schlussmann Lukas Salzmann, eigentlich ein Feldspieler, machte seine Sache trotz der drei Gegentreffer gut und verhinderte mit einigen Paraden einen noch größeren Rückstand. Mit einem frühen Treffer schockten die Hildburghäuser die Platzherren. Stefan Heinrich tunnelte einen Kaltennordheimer Abwehrspieler und steckte auf den mitgelaufenen Marcus Sell durch. Der hatte keine Mühe, den Rhöner Torwart zu überwinden (8.). Wenig später fungierte Sell als Vorbereiter für eine weitere Eintracht-Großchance. Die Flanke konnte Tobias Holl in der Strafraummitteerlaufen. Sein Schuss ging knapp am Kasten vorbei (11.). Die Gastgeber benötigten einige Zeit, um den Rückstand zu verdauen, drehten aber in der Folge immer mehr auf und bestimmten dann das Geschehen auf dem Platz. Eine Großchance für sie ergab sich nach einem von Rico Quentmeier getretenen Freistoß. Simon Bühner verfehlte das Gästegehäuse haarscharf (27.). Die letzte gute Tormöglichkeit vor der Halbzeitpause besaßen die Hildburghäuser. Nach einem krassen Abwehrfehler kam Sell zum Schuss, aber Torwart Salzmann reagierte klasse und bewahrte seine Mannschaft damit vorerst vor einem noch größeren Rückstand als dem 0:1-Pausenstand. Der Beginn der zweiten 45 Minuten war ein Spiegelbild der ersten Halbzeit. Während sich die Gastgeber erst sortieren mussten, ergriffen die Hildburghäuser die Initiative und schufen Tatsachen. Zunächst konnte Salzmann mit einer starken Fußabwehr die Chance von Tobias Holl zunichte machen (49.). Aber zwei Minuten später nutzte wiederum Sell einen derben Schnitzer der Rhöner Defensive, lief mit dem Ball Richtung Gehäuse und zog scharf ab. Salzmann hatte in dieser Situation keine Abwehrmöglichkeit. Die Abwehrreihe blieb auch in der Folge das Sorgenkind der Kaltennordheimer. Aber die Rhöner rauften sich wieder zusammen und bauten immer mehr Druck auf den Gäste-Sechzehner auf. Just, als SG-Trainer Reinhard Stopfel, der spät von einem privaten Termin auf den Platz kam, mit Co-Trainer Alexander Salzmann die Lage besprach, vergrößerte sich der Rückstand seiner Elf auf 0:3. Jacob Schmidt leistete gute Vorarbeit für den Hildburghäuser Torjäger. Marcus Sell ließ sich diese Chance nicht nehmen (71.). In der verbleibenden Zeit versuchten die SG-Spieler, wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen, aber mehr als ein vergebliches Anrennen der Platzherren erlebten die Zuschauer nicht mehr. tk
Kaltennordheim: Salzmann; Scheidler, Wolf, Giesler, Markert, Steinmetz, Dittmar, Pedrazzi, Quentmeier (65, Oehler), Greifzu, Bühner (57. Ruppert)
Hildburghausen: Allzeit; Stanz (65. Schmidt), Schelhorn, Kupfer, Heinrich, Sell, Eichhorn (75. Brückner), Neundorf, Doetsch, Holl, Schleicher
Schiedsrichter: E. Schmidt (Meiningen)
Zuschauer: 120
Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Sell (8., 51., 71.)