Kaltschnäuzigkeit fehlte

Etwas glücklich, dafür aber umso abgezockter und kaltschnäuziger präsentierte sich Struth-Helmershof in der Rhön. Trotz deutlichem Chancenplus der Heimelf siegten die Gäste zum Auftakt der neuen Saison in der Fußball-Landesklasse. Die SG Kaltennordheim/Fischbach ging etwas aufgeregt in die Partie und musste in den ersten zehn Minuten der Thuringia das Feld überlassen. Beste Gelegenheit in dieser Phase war ein Pfostenschuss, bei dem Keeper Salzmann aber wohl noch da gewesen wäre. Mit zunehmender Spieldauer verschoben sich die Kräfteverhältnisse, sodass beinahe im Minutentakt gut vorgetragene Angriffe auf den von Rothamel gehüteten Kasten zurollten. Vor allem Neuzugang Wilhelm lief heiß und brachte über links mehrere gute Eingaben herein. Auch Fuß und Kerschner hatten bei ihren Gelegenheiten nicht den entscheidenden Pfeil im Köcher, umeine mittlerweile verdiente Führung zu erzielen. Gerade Kerschner, wieder Epizentrum der meisten Kaltennordheimer Angriffe, spielte ein ums andere Mal klug seine Mitspieler frei, ließ diesmal untypischerweise aber auch die ein oder andere Möglichkeit liegen. Mit dem zweiten Durchgang begann auch der Regen. Kampf war Trumpf und es begegneten sich zwei Teams auf Augenhöhe. Erstmals seit der Anfangsphase tauchte auch Struth-Helmershof vor Salzmanns Gehäuse auf: Und prompt lag Ball im Netz. Keßler kam nach Eingabe von rechts unbedrängt im Strafraum zum Schuss und verwandelte eiskalt zur Gästeführung. Die Hausherren ergriffen in der Folge die Initiative, erhöhten damit auch aber das eigene Risiko im Spiel nach vorne. Die Gäste beschränkten sich aufs Kontern und wären damit auch beinahe schon zur Vorentscheidung gekommen: Markert klärte erst in letzter Sekunde nach einem solchen Tempogegenstoß vor Thorwarth. Nur kurz darauf rückte wieder der eben erwähnte Kaltennordheimer in den Mittelpunkt des Geschehens: Nach Doppelpass mit Kerschner sauste sein Ball nur Millimeter am Winkel vorbei. Der verdiente Ausgleich fiel schließlich nur wenige Minuten später: Ein schnell ausgeführter Freistoß überraschte den Gast, sodass Fuß – allein vor Rothamel – vollenden konnte. Die SG wollte mehr, was nach diesem späten Ausgleich vielleicht etwas zu überstürzt war. Nur fünf Minuten später lag das Leder nämlich schon wieder im Kaltennordheimer Tor. Tückisch setzte der Ball auf dem nassen Platz auf und ließ Salzmann so nur zum zweiten Sieger werden. Wiederum nur eine Minute später war es Huhn, der allein vor dem Tor die Ruhe behielt und den Treffer markierte. Die alles nach vorn werfenden Hausherren wollten noch den Ausgleich erzielen, wurden dabei aber böse überrascht. Ein schlechter Saisonstart also für die Rhöner Mannschaft, der mit etwas Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen und höherer Konzentration vor dem eigenen Tor leicht hätte verhindert werden können.

SG Kaltennordheim/Fischbach: A. Salzmann; P. Salzmann, F. Döll,Wolf, Wilhelm, Markert, Fuß, R. Döll, Fehringer, Kerschner, Steinmetz (69. Leutbecher)

Struth-Helmershof: Rothamel; Pfannstiel, Häfner, L. Kirchner, R. Kirchner (80. Hofmann), Thorwarth, Eckhardt, Keßler (70. Huhn), Chasseur (86. Reich), Happich, Kratsch

Schiedsrichter: Vollmann (Waltershausen)

Tore: 0:1 Keßler (61.), 1:1 Fuß (80.), 1:2 Kratsch (87.), 1:3 Huhn (88.)

Quelle: stz