Herausgeputzte Pferde und Kutschen glänzten in der Sonne über dem Fischbacher Sportplatz, als Hunderte Besucher kamen, um sich das mehrstündige Showprogramm zum „Tag des Pferdes“ anzusehen. Von Katja Schramm Fischbach – Es war schon ein ganz besonderer Moment, als zehn stolze Pferde samt Kutsche vor den Augen Hunderter Zuschauer über die eingezäunte Wiese trabten. Mehrfach zogen sie an den Besuchern vorbei, die die Vorführung verfolgten und miterlebten, dass ein solcher Zehnspänner von Chefkutscher Uwe Schäfer, Erwin Loos und allen Helfern volle Konzentration und einen großen Erfahrungsschatz abverlangte, um die geballte Pferdestärke unter Kontrolle zu behalten. Einen Zehnspänner zu erleben, ist sicherlich ein seltener Anblick, der auch zum „Tag des Pferdes“ in Fischbach eine Premiere hatte. Es war die zweite Veranstaltung dieser Art, die so viele Besucher am Sonntagnachmittag nach Fischbach lockte. Das verblüffte selbst die Einheimischen, die schon lange nicht mehr solche Autoschlangen rund um ihren Sportplatz erleben durften. Aus der weiten Region reisten die Gäste an, um dem Pferdesport ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Zur Freude der gesamten Sektion Reit- und Fahrsport des Fischbacher Sportvereins. Schließlich hat diese besondere Sportart eher Seltenheitswert in der Region. Sodass selbst der Fußball in diesen Nachmittagsstunden ein wenig in den Hintergrund rückte. Nun ist ein solches Showprogramm rund um den Pferdesport keine Alltäglichkeit. Eingebettet in das jährliche Sportfest des Fischbacher Sportvereins entpuppte sich der 2. Tag des Pferdes als voller Erfolg. Das Wetter war den Organisatoren wohlgesonnen. So ließ es sich gut im Freien sitzen, um dem knapp vierstündigen Programm auf der eingezäunten Wiese zu folgen. „Vielfältig“ und „sehr gut organisiert“ sei es gewesen, schwärmten die Damen der Fischbacher Babyflohmarktgruppe. „Für alle Altersgruppen war etwas dabei.“ Wie auch für Anica Groß aus Kaltensundheim. Die 13-jährige Pferdeliebhaberin ist deshalb extra nach Fischbach gekommen und hat beim Showprogramm mit großer Freude zugeschaut. Besonders der Zehnspänner sei „klasse“ gewesen. Mit diesem Eindruck blieb Anica nicht allein. Die Zuschauer wurden auf verschiedene Weise in die Welt der Pferde entführt, erlebten dabei eine Vielzahl an Schaubildern der traditionellen Rassenutzung vom „Schweren Warmblut“ beim Holzrücken oder als Militärpferd, über Französische Kaltblüter, die beim Krabbenfischen hoch zu Ross eingesetzt wurden, bis hin zur Vorstellung der Pferderassen im Verein, zu welchen auch Haflinger, Shetlandponys, Fjordpferde und Tennessee Walking Horse gehören. Neben der Rassennutzung und Herkunft konnten die Zuschauer einen Eindruck von den verschiedenen Gespannarten gewinnen. Sahen außerdem einen „Pas de deux“ von Tanja Peter und Katrin Dänner, die einen „Tanz“ der Pferde mit Gigs (einachsiger leichter Wagen) aufführten. Den natürlichen Umgang mit einem Pferd ohne jegliche Hilfsmittel zeigte Josephine Pietschmann aus Wutha bei Eisenach beim Horsemanship. Gastauftritte gab es auch von Leonie (13) und Fiene (12) vom Reit- und Ferienpark Dörrensolz, die schon viele Jahre trainieren und auf ihrem Araber und Andalusier ihr Können zeigten. Zwischendurch sorgte ein anderer Vierbeiner für Bewunderung. Mischlingshündin Amy erfreute die Zuschauer mit ihren Kunststücken unter Anleitung von Carolin Walter und Janice Hollenbach. Dass Pferde bei einer Märchenaufführung mitwirken können, bewiesen die kleine Schauspielgruppe und Marita Birnstiel als Erzählerin. Selbst „verrückter Pferdefußball“ sorgte für Unterhaltung. Leider kam dabei eine Reiterin zu Fall. Sie wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, da sie sich an der Schulter verletzt hatte, und konnte glücklicherweise am selben Abend wieder nach Hause entlassen werden. Natürlich ist Pferdesport nicht ganz ungefährlich. Regelmäßiges Training und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Tieren ist sehr wichtig. Die Sektion Reit- und Fahrsport stellte deshalb ihr Fahrtraining vor und die Vereinsarbeit dar, die von selbst organisierten Turnieren, Reitjagden, Ausritten, der Liebe zu den Tieren und von Geselligkeit der gut 20 Mitglieder gekennzeichnet ist. Gemeinsam mit ihren Pferden gestalten die Sektionsmitglieder im Jahresverlauf vielfältige Aktivitä- ten, die zum 2. Tag des Pferdes dargestellt wurden in einem mehrstündigen, jedoch kurzweiligen Showprogramm. Pferdeliebhaberin Anica aus Kaltensundheim jedenfalls zeigte sich begeistert und kam zu dem Schluss: „Den Tag hier zu verbringen, hat sich sehr gelohnt.“ Die Hochzeitskutsche durfte nichtfehlen, gefahren von Johannes Bühner hatte Alfred Arnold als Fahrgast sichtlich viel Freude. Fotos (3):Katja Schramm Ein Höhepunkt am„Tag des Pferdes“ war die Präsentation des Zehnspänners von Uwe Schäfer und seinemTeam sowie Erwin Loos aus Buttlar. Das„SchwereWarmblut“wurdenicht nurin der Landwirtschaft, sondern auch im Kriegsdienst eingesetzt. Diese Art der Pferdenutzung demonstrierte Saskia Aschenbach aus Kaltennordheim auf Stute Emmi.
Mitwirkende Aus Kaltennordheim: Familie Klaus, Katrin, Julian und Melanie Dänner, Lisa und Carolin Walter, Saskia Aschenbach, Familie Wolf-Zimmermann, Theresa Wald, Marita Birnstiel Fischbach: Franziska Vogt, Tina Huck, Andreas Vogt, Johannes Bühner, Alfred Arnold, Ulrike Arnrich
Diedorf: Ernst Krämer, Sabrina Peter, Tanja Peter, Horst Limpert
Wiesenthal: Janice Hollenbach, Daniela Weber
Oberalba/Dermbach: Familie Lehmann, Maik Kister, Rosel und Franz Pabst
Zella/Brunnhartshausen: Mandy Rudloff, Sabine Leister, Familie Vogt, Maria Eckhardt
Kaltenlengsfeld: Silvio Riedel, Tobias Berger
Mittelsdorf: Tanja Hahnemann
Gerthausen: Silvana Weber
Geisa/Buttlar: Adolf Bott, Erwin Loos
Unterkatz/Hermannsfeld: Leonie und Fiene
Friedelshausen: Emilia Dreßler, Samira Dreßler
Ostrau: Sidney Paul
Wutha/Eisenach: Josephine Pietschmann
Themar: Frank Erkenbrecher
Ronshausen(Hessen): Uwe Schäfer und Team
Katja Schramm