Auf dem Struther Hartplatz konnten von Anbeginn keine spielerischen Glanzlichter erwartet werden. So wurde es denn auch. Kein Außenstehender vermutete wohl, es in diesem Kick mit zwei Spitzenteams zu tun zu haben, die in der Hinserie oftmals tolle Spiele gezeigt und prima Leistungen abgerufen hatten. Ob man allerdings von einer enttäuschenden Leistung sprechen darf, sei dahingestellt. Die Gastgeber mussten – und das kann keine Mannschaft kompensieren – neun Spieler ersetzen. In der Anfangsformation liefen vier Aktive der zweiten Mannschaft auf, darunter die reaktivierten Ricardo Zimmer und Oliver Weisheit.Weitere besetzten die komplette Bank, Carsten Häfner bestritt seine erste Partie seit Ende Oktober. Da waren die Vorzeichen klar. Die Thuringia versuchte in erster Linie, in der Hintermannschaft sicher zu stehen und das Mittelfeld mit weiten, langen Bällen zu überbrücken. In der ersten Hälfte, als bei allen die Kräfte noch mitspielten, gelang es dem Spitzenreiter mit dieser Spielweise sogar, die Partie offen zu halten. Das war vor allem ein Resultat der ungeheuren Moral und des tollen kämpferischen Willens, mit denen die Einheimischen die Partie angingen und die sie über die gesamten 90 Minuten offenbarten. Mit diesen Kampf-Qualitäten kauften sie den Gästen sichtbar den Schneid ab. Diese hatten nur Roberto Döll zu ersetzen. Ihre spielerischen Vorteile vermochten sie nicht in Zählbares umzusetzen, weil ihnen allzu oft Fehler unterliefen, die den Gastgebern immer wieder in die Karten spielten, und weil sie nicht so entschlossen in die Zweikämpfe gingen wie es die Thuringia-Aktiven taten. Außer zwei gefährlichen Freistößen von Kai Kerschner sprang in Hälfte eins nicht viel für die Rhöner heraus. Kerschner, der offenbar in Ermangelung einer optimalen Vorbereitung noch mit Defiziten zu tun hatte, war bei Maik Happich gut aufgehoben. Noch die gefährlichste Szene für Kaltennordheim ergab sich, als Torwart Jens Rothamel einmal nach einer Ecke daneben griff, was aber Florian Döll nicht nutzen konnte. Er setzte den Ball weit übers Tor (41.). In der zweiten Halbzeit, als bei den Thuringia-Spielern die Kräfte nachließen, schnürte Kaltennordheim den Gegner oftmals förmlich in dessen Hälfte eins. Gefahr für das von Rothamel sicher gehütete Tor ergab sich daraus aber nicht. Als Stefan Leutbecher Kerschner einmal gut freigespielt hatte, senste der am Ball vorbei (56.). Bei den wenigen Entlastungsangriffen der Thuringia ergab sich die beste Gelegenheit für Häfner, der aber daraus nichts machen konnte (65.). Die Schussversuche der Kaltennordheimer wurden samt und sonders abgeblockt, und ansonsten hatte die Abwehr der Gastgeber immer einen Fuß dazwischen, bevor es richtig gefährlich werden konnte. So blieb es in diesem trotz der beiden verletzten Kaltennordheimer Tobias Wilhelm und Chris Eric Tenkotte betont fairen Kampfspiel beim torlosen Unentschieden. Und obwohl die Kaltennordheimer das Spiel bestimmten und gerade in den zweiten 45 Minuten übermächtig schienen, hatte das tapfere Aufgebot der Gastgeber sich diesen unerhofften Punkt mit ihren umgesetzten Willens-Qualitäten redlich verdient.
Struth-Helmershof: Rothamel; Pfannstiel, Häfner, L. Kirchner, Reichhardt, Plötner, R. Kirchner, M.Weisheit (90. Schwarz), O.Weisheit (54. Dellit), R. Zimmer (84. S.Weisheit), Happich
Kaltennordheim/Fischbach: A. Salzmann; P. Salzmann, Leutbecher, F. Döll, Wolf, Markert, Wagner, Kerschner, Steinmetz, Dressler, Wilhelm (46. Tenkotte, 80. Bönewitz)
Landgraf (Thal) – 170