Der Rhön-Grabfeld-Cup besteht aus mindestens drei Fahrturnieren in der Rhön und im Grabfeld. Es sind sowohl Fahrer, als auch Veranstalter aus Thüringen, Bayern und Hessen beteiligt. In diesem Jahr gibt es fünf Wertungsturniere, welche in Buchenhof (bei Röhmhild), in Hilders, in Fischbach, in Geldersheim (bei Schweinfurt) und in Geisa stattfinden. Die Fahrer, die am Cup teilnehmen, müssen drei Turniere in die Gesamtwertung einbringen. Schließlich wird beim Finale in Geisa der Sieger des Cups ermittelt
Jedes Turnier besteht aus vier Prüfungen, nämlich dem Geländefahren, Hindernisfahren, Zeitfahren und der Kombinierten Prüfung. In jeder Prüfung werden sowohl Einspänner und Zweispänner als auch Ponys (bis 1,48 m Widerristhöhe) und Großpferde getrennt gewertet, sodass sich vier Kategorien ergeben.
Beim Geländefahren treten die Gespanne eine drei Kilometer lange Strecke in der näheren Umgebung an und müssen – wie der Name der Prüfung schon besagt – ihre Geländetauglichkeit unter Beweis stellen. Anschließend muss jeder Fahrer einen Parcours mit festen Hindernissen so schnell wie möglich und ohne Fehler bewältigen. Die Durchfahrbreite der Hindernisse beträgt für alle Gespanne drei Meter. In dieser Prüfung ist das Tragen eines Helmes und einer Sicherheitsweste für alle Fahrer und Beifahrer Pflicht. Das Geländefahren in Fischbach und auch in den meisten anderen Veranstaltungsorten startet um 10 Uhr morgens, was für den ein oder anderen anreisenden Fahrer frühes Aufstehen und eine lange Anfahrt bedeutet ;-).
Nach der Mittagspause folgt die nächste Disziplin: das Hindernisfahren. Hier wird vom Richter ein Kegelparcours mit ca. 12 Hindernissen aufgebaut. Die Durchfahrbreiten der Kegel hängen von den Spurbreite der jeweiligen Kutschen ab. Zur Spurbreite werden 40 cm addiert, sodass für alle Fahrer die gleichen Voraussetzungen herrschen. Auf den Kegeln liegen Bälle. Macht ein Gespann einen Fehler und ein Ball fällt, wird dies mit drei Fehlerpunkten bewertet. Sieger ist auch hier, wer den Parcours mit den wenigsten Fehlern und der schnellsten Zeit absolviert hat.
Anschließend folgt das Zeitfahren. Auch hier ist wie beim Hindernisfahren ein Kegelparcours zu durchfahren. Allerdings kommt es beim Zeitfahren nur auf die Geschwindigkeit des Gespannes an. Für jedes heruntergefallene Bällchen werden fünf Strafsekunden zur Durchfahrzeit addiert. Das Gespann mit der schnellsten Gesamtzeit gewinnt diesen Wettbewerb.
Bei der kombinierten Prüfung werden die Ergebnisse von Gelände-, Hindernis- und Zeitfahren zusammengerechnet und so der Tagessieger ermittelt. Bei Punktgleichheit entscheidet die Platzierung beim Geländefahren. Die Ergebnisse der Kombinierten Prüfung sind entscheidend für die Gesamtwertung im Rhön-Grabfeld-Cup.
Fahrsport ist besonders spannend, weil es hier, anders als im Reitsport, nicht „nur“ auf ein gutes Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter ankommt, sondern ein relativ „großes Team“ zusammenarbeiten muss. Ohne mehrere helfende Hände bei der Vorbereitung, dem Anspannen und beim ganzen Turniertag wäre eine Teilnahme kaum möglich. Vor allem der Beifahrer spielt beim Fahren von Turnieren eine große Rolle. Er steht nicht nur ständig als helfende Hand bereit, sondern muss sich auch die zu fahrenden Wege gut einprägen. Beim Geländefahren ist der Beifahrer besonders entscheidend: denn er verhindert durch die Verlagerung seines Gewichtes, dass die Kutsche in schnellen und engen Wendungen umkippt und kann mögliche Fehler durch schnelles Handeln vermeiden. Fahrer, Beifahrer, Kutsche und Pferd, sowie verschiedene Hilfen wie Stimme, Leinen und Peitsche zum Touchieren und Korrigieren spielen zusammen eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Teilnahme an einem Fahrturnier.
Das Pferd ist wohl der wichtigste Part im Team. Es muss seinem Fahrer voll vertrauen und auch in brenzligen Situationen gelassen bleiben. Fahrpferde müssen in verschiedenen Situationen ganz unterschiedlich reagieren. Zum einen brauchen sie eine gewisse Abgeklärtheit gegenüber dem Turniergeschehen ganz allgemein, zum anderen müssen sie genug Temperament zeigen können, um auf dem Platz auch mal richtig „aufzudrehen“ und zeitglich sensibel auf die Forderungen des Fahrers reagieren können und einen „kühlen“ Kopf bewahren.
Der Fahrer hat eine große Verantwortung für sein Gespann und muss in jeglicher Situation den Überblick bewahren. Er hat ein großes und starkes Lebewesen angespannt, welches sich in die Hände des Fahrers begibt und diesen dabei nicht sehen kann. Voller Vertrauen folgt das Pferd den Worten des Fahrers und den Händen, die von den Leinen umschlossen werden sowie dem verlängertem Arm, der Peitsche.
Wer sich für den Sport interessiert und das Fahren vielleicht sogar selbst erlernen möchte, der sollte unbedingt mal bei einem Turnier vorbeischauen. Die Gespanne können beobachtet, bei den Prüfungen mitgefiebert werden und man kann sich anschauen, wie mit dem Sportpartner Pferd umgegangen wird.
Wir laden alle Interessenten und Pferdefreunde herzlichst zu unserem Turnier am Sonntag, den 25.Juni, auf dem Sportplatz in Fischbach ein und freuen uns auf einen tollen, sportlichen Turniertag.