Rhöner geben auch in Unterzahl alles

Einfach machten es die Platzherren im Fußball-Punktspiel der Landesklasse ihren Gästen aus Viernau nicht. Im Gegenteil. In der zweiten Halbzeit übten sie erheblichen Druck auf den Gäste-Strafraum aus und waren dem Ausgleich nahe. Allerdings schwächten sie sich nach der Roten Karte für Rico Quentmeier (69., Tätlichkeit) selbst und mussten zwanzig Minuten in Unterzahl anrennen. Seinen Einstand als neuer Kaltennordheimer Trainer hätte sich Sebastian Wolfram sicher anders vorgestellt. Nach seinem ersten Foulspiel sah der Kaltennordheimer Andy Möller (der den Trainerstab an Wolfram abgegeben hatte) die Gelbe Karte (1.). Nach einem guten Angriff testete der starke Viernauer Maximilian Arndt den Torhüter der Gastgeber, Alexander Salzmann (8.). Salzmann, der lange nicht den Kasten hütete, wurde im Spielverlauf mehrmals hart geprüft. Er reagierte mal klasse und mal unsicher. Nach der ersten Spielphase erlangten die Viernauer mehr Sicherheit. Mit einem klasse Distanzschuss von Rick Hoffmann (18.) und einen Treffer des laufstarken Patrick Schulz (21.) stellten die Gäste binnen drei Minuten einen Zwei-Tore-Vorsprung her. Die Platzherren zeigten sich geschockt von diesem Doppelschlag und wirkten einige Zeit gehemmt. Allerdings konnten sie in der Abwehr die vehementen Angriffe der FSV-Elf mit Ach und Krach unterbinden. Nach dieser Phase, in der Kaltennordheim nicht nach vorn kam und Viernau seine Chancen nicht nutzte, berappelten sich die Gastgeber wieder und kamen zum 1:2-Anschlusstor. Nach Vorlage von Kapitän Thomas Markert versenkte Daniel Wolf den Ball im Viernauer Kasten (36.). Dieser Treffer kurz vor der Halbzeitpause verschaffte den Gastgebern frische Luft. „So ist es richtig. Zeigt noch mal richtig Körpersprache, dann wird es auch was“, munterte Trainer Wolfram seine Spieler auf. Wie sehr der Anschluss am Viernauer Nervenkostüm nagte, zeigte eine Szene aus der 42. Spielminute. Aus einem Einwurf der Gäste an der Mittellinie wurde ruckzuck eine Torchance für die Kaltennordheimer. Typisch aber auch: Aus dieser Möglichkeit wurde nichts gemacht. Nach dem Seitenwechsel drängten die Gastgeber die FSV-Elf zunächst in die Defensive. Das Spiel, eh schon ruppig geführt, nahm an Härte in einigen Phasen noch zu. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff gab es auch wieder Chancen für die Viernauer. Marcel Funk testete Torwart Salzmann, der stark reagierte (55.). Beim Schuss an die Querlatte, abgefeuert von Patrick Schulz, wäre der SGSchlussmann allerdings machtlos gewesen (58.). Der Ball sprang von der Lattenunterkante wieder ins Spielfeld zurück. Beinahe wäre den Kaltennordheimern der Ausgleich gelungen, aber der mutterseelenallein vor Torhüter Alexander Weisheit stehende Daniel Wolf schoss den Ball nicht in die Maschen, sondern auf das Dach des Sportlerheimes (73.). Zu diesem Zeitpunkt musste die SG-Elf schon in Unterzahl agieren. Dass sie einen Mann weniger auf dem Feld stehen hatte, sah man dem Spiel allerdings nicht an. Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Als allerdings die Viernauer auf 3:1 aus ihrer Sicht stellten (85.), zogen sie damit den Gastgebern auch endgültig den Zahn. Der nimmermüde Arndt setzte sich gut durch, lief auf Torwart Salzmann zu, erkannte aber, dass der mitgelaufene Kamil Mikula die bessere Schussposition hatte und schob den Ball uneigennützig zu seinem Mannschaftskollegen. Mikula hatte keine Mühe, den SG-Schlussmann zu überwinden.

Kaltennordheim: A. Salzmann; Heller, Wolf, Giesler, Quentmeier, Markert, Kerschner, Möller (69. Bönewitz), L. Salzmann (41. Wichler), Heß (75. Storandt), Zipperer

Viernau: Weisheit; Schmidt, Jahn, Wedekind, Verworner, Schulz (84. Lukasik), Hofmann, Arndt, E. Hoffmann, R. Hoffmann (75. Schlegelmilch), Funk (63. Mikula)

P. Linke (Wolfsberg)

0:1 R. Hoffmann (18.), 0:2 Schulz (21.), 1:2 Wolf (36.), 1:3 Mikula (85.);

Rote Karte: Quentmeier (Kaltennordheim, 69.)