Während sich die Männer von Eintracht Hildburghausens Trainer Mario Lochmann bei ihrem 2:0-Fußball-Landesklassen- Sieg bei der SG Fortuna Kaltennordheim eine Eins in Sachen Effizienz eintragen dürfen, bleibt für die Rhöner nur der Trost. Die Elf von Fortuna-Trainer Andy Möller erwies sich gegen den Tabellenvierten als gleichwertiger Partner und verzeichnete in Sachen Ballbesitz sogar Vorteile. Einzig, sich für ihren Einsatz zu belohnen, verstanden die Rhöner, die auf drei Stammspieler verzichten mussten, nicht. „Wir wollten auf diesem Platz nicht zwingend schön spielen, haben uns für lange Bälle entschieden und darauf gewartet, dass der Gegner Fehler produzierte“, erklärte Mario Lochmann nach der Partie freudestrahlend seine Taktik, die zu einhundert Prozent aufging. Dabei verfügten die Hausherren zumindest in der zentralen Abwehr mit Lukas Salzmann und Johannes Greifzu zwei zuverlässige Defensivkräfte, die kaum Chancen zuließen. Ausgerechnet FSV-Kapitän Rico Quentmeier, der auf Außen verteidigte, leistete sich einen Aussetzer. Anstatt den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen, vertändelte er ihn. Der agile Jacob Schmidt roch den Braten, setzte energisch nach und schob den gewonnenen Ball auf Florian Gottwald, der sich mit dem 1:0 aus Sicht seiner Farben bedankte (28). Zuvor rettete auf der Gegenseite Johannes Schelhorn auf der Linie für seinen geschlagenen Torhüter. Quentmeier hatte Kai Kerschner bedient, der aus 16 Metern eben an Schelhorn scheiterte und auch der lauffreudige Roberto Trabert verpasste knapp. Trotz des Gegentreffers blieben die Kaltennordheimer am Drücker, bestimmten zumeist das Geschehen im Mittelfeld, vermochten sich aber zu selten gegen die gut eingestellte Eintracht- Abwehr durchzusetzen. Mit einem gut vorgetragenen Konter erspielten sich die Gäste ihre zweite große Möglichkeit. Tobias Holl schickte Max Andersch, der jedoch an Fortuna-Torhüter Sebastian Krause scheiterte (34.). Danach setzten sich die Hausherren wieder in Szene, fanden aber nicht die entscheidende Lücke. Einmal bekam Antonio Pedrazzi das Leder nicht unter Kontrolle, wenig später blockte Andersch den platzierten Schuss von Trabert mit dem Körper ab (38.). Ein ähnliches Bild bot sich den wenigen Zuschauern im zweiten Abschnitt. Die Hausherren bestimmten zwar das Spiel, die Gäste aber agierten cleverer und warteten geduldig auf ihre Möglichkeit. Allein Daniel Storandt hätte mehrfach für den verdienten Ausgleich sorgen können, zeigte sich beim Abschluss aber immer wieder zu hektisch. Einige Male durfte sich auch Eintracht-Torhüter Julius Geyling auszeichnen und zeigte sich bei den Schussversuchen von Trabert (66.), Kerschner (68.) oder Marcus Eisenbach (70.) auf dem Posten. Nach einem die eigene Abwehr entlastenden Gegenangriff, der harmlos endete, erhielten die Hildburghäuser ihr zweites Gastgeschenk. Weil Quentmeier seinen Torhüter aufforderte, den Abschlag auf ihn zu spielen, hörte Gottwald gut mit und reagierte. Er sprintete in den Pass von Krause auf Quentmeier und schob den Ball kaltschnäuzig ins lange Ecke zum 0:2 (75.) ein. Damit war die Partie entschieden, auch wenn die Rhöner den Einsatzwillen nicht verloren. Sie fanden kein probates Mittel, die gut gestaffelte Gäste-Abwehr auszuhebeln. „Wenn man sich selbst zwei Eier ins legt, … Wir wussten, dass unsere Erfolgsserie nicht ewig hält und es auch einmal einen Rückschlag geben kann. Wir lassen uns aber davon nicht entmutigen, sondern werden weiter um den Klassenerhalt ringen und Punkte sammeln“, meinte Kaltennordheims Trainer Andy Möller der die Effektivität der Gäste lobte. „Uns ist es gelungen, selbst wenig Fehler zu machen und unsere Vorgabe bestens umzusetzen“, freute sich Mario Lochmann, dessen Elf mit diesem Erfolg seine Chancen auf einen Medaillenplatz wahrte.
Kaltennordheim: S. Krause; S. Heller, R. Quentmeier, R. Trabert, M. Eisenbach, K. Kerschner, A. Pedrazzi, L. Salzmann, D. Storandt, A. Orf, J. Greifzu
Hildburghausen: J. Geyling; K. Brückner, J. Schelhorn, M. Kupfer, J. Kirchner, S. Heinrich, F. Gottwald, T. Holl (87. M. Gleicke), M. Andersch, M. Schleicher, J. Schmidt (80. J. Lauterbach
Patrick Beck (Schmalkalden)
Tore: 0:1, 0:2 Gottwald (16., 76.)