Fast schon traditionell vergeigten die Fußballer der SG Kaltennordheim/Fischbach ihr Auftaktspiel in eine Fußball-Landesklassesaison. Nachdem es in den vier Jahren zuvor auch ohne dreifachen Punkterfolg vom Feld ging, setzte es nun ein 1:4 (0:1) gegen Staffelfavorit Geratal.
Dass das Ergebnis letztlich so deutlich ausfiel, lag dabei nicht an überragenden Gästen, sondern vielmehr an den Rhönern selbst. Immer wieder machten sich die Hausherren schon in der ersten Hälfte das Leben durch teilweise fahrige Fehler selbst schwer. Felix Hartung konnte daraus aber als einziger vor dem Pausenpfiff wirklich Kapital schlagen und vollendete allein vor Quentmeier zur Führung (1:0, 19.). Bei weiteren guten Gelegenheiten durch Heyer oder Wollenschläger stellte der SG-Schlussmann aber seine Klasse unter Beweis und bewahrte seine Farben vor einem höheren Rückstand. Dieser wäre mit zunehmender Spieldauer auch zu viel des Guten, zumal sich die Elf um Kapitän Salzmann mehr und mehr fing und nun besser nach vorne spielte. Wilhelms Distanzschuss, den Keeper Trefflich nur an die Latte lenken konnte, oder auch Torjäger Kai Kerschner schrammten in dieser Hälfte so nur denkbar knapp am Ausgleich vorbei.
Geduldig weiterzuspielen und nicht gleich mit Beginn der zweiten Halbzeit ins offene Messer zu laufen, lautete die Devise von Co-Trainer Döll, der Stopfel als Trainer auf der Bank vertrat. Heyers Schuss aus gut 20m, der nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff zum 2:0 im Kaltennordheimer Gehäuse einschlug, warf dies allerdings über den Haufen. Emsig steckten die Gastgeber aber nicht auf und spielten weiter nach vorne. Dreßler, in der Schaltstation der Weißen, riss die Geschicke jetzt immer häufiger an sich und zählte im Offensivspiel zu den auffälligsten Akteuren. Wirklich Lunte roch der Vorjahresvierte aber erst, als Wolf Wilhelms Ecke per Direktabnahme in den Winkel zum Anschluss drosch (67.). Es schien wieder alles offen, die SpVgg. wirkte verunsichert und war nun in erste Linie auf Ergebnissicherung bedacht. Und der Ausgleich wäre durchaus drin gewesen: Erst scheiterte Kerschner per Kopf, ehe es wohl zur kurioseste Szene im Spiel kam. Wilhelm überlupfte Schlussmann Trefflich, doch der Ball wurde auf der Torlinie vom heraneilenden Huck noch an den Rücken von Fuß geschossen, sodass der Ball sich Zentimeter über die Latte senkte. Der Jänicke-Elf kam dieses Spiel nun aber auch entgegen, konnte sie doch aus der Konterstellung agieren. Maleßes Treffer zum 1:3 (81.) und Brandls sauberer Heber in die Maschen (90.) ließen so jegliches Aufbäumen der Heimelf verstummen.
Besonders wegen der Phase nach dem zwischenzeitlichen 1:2, in der der Vorjahreszweite mächtig wackelte und sich nicht hätte über den Ausgleich beschweren dürfen, erscheint dieses Ergebnis etwas zu hoch, letztlich und insgesamt ist der Sieg der Gerataler aufgrund der 1. Hälfte aber nicht unverdient.
SG Kaltennordheim/Fischbach: Quentmeier, Leutbecher, F. Döll, Salzmann, Dreßler, Scheidler, Wolf (79. Wagner), Fuß, R. Döll, Wilhelm, Kerschner
SpVgg Geratal:Trefflich, Busch, Dobrocki (46. Seeber), Huck, Bärwinkel, Wollenschläger, Keiner (67. Brandl), Hofmann (61. Maleße), Franz, Heyer, Hartung
SR: Geburtig (Ammern) Zuschauer: 130
Tore: 0:1 Hartung (19.), 0:2 Heyer (52.), 1:2 Wolf (67.), 1:3 Maleße (81.), 1:4 Brandl (90.)