Der Alte ist auch der Neue: Einstimmig wurde Gerd Darr am Donnerstagabend auf dem VIII. Kreissporttag wieder zum Vorsitzenden des Kreissportbundes (KSB) Bad Salzungen gewählt. Nicht nur der Mittsiebziger vom TC Schwarz-Weiß Bad Salzungen auch die anderen acht Vorstandsmitglieder erhielten bei der offenen Wahl ein absolut eindeutiges Votum der 141 anwesenden Vertreter aus den Sportvereinen des Altkreises Bad Salzungen, in denen 10943 Bürger dem organisierten Sport nachgehen. Der Wahl vorausgegangen waren die Berichte des Vorstands und Grußworte der Ehrengäste, in denen die Schwerpunkte und derzeitigen Probleme im organisierten Sport schon deutlich gemacht wurden. Peter Gösel, Präsident des Landessportbundes Thüringen, räumte der Zusammenarbeit zwischen Sport und Schule oberste Priorität ein. Stärker gefördert werden müsse auch das Ehrenamt, zumal ein starker Rückgang der Bereitschaft zur ehrenamtlichen Arbeit unübersehbar sei. Der Landtagsabgeordnete Manfred Grob (CDU) und der Bad Salzunger Bürgermeister Klaus Bohl machten auf die immer klammer werdenden Kassen der Kommunen aufmerksam. Beide versicherten, sich in ihren Verantwortungsbereichen rückhaltlos für die Förderung des Sports, vor allem den der Kinder und Jugendlichen einzusetzen. Die Kreisbeigeordnete Nicole Gehret hob den gesundheitsfördernden Aspekt des Sports und seine vielfältigen Aufgaben bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen heraus. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, seien neben den investiven Maßnahmen jährlich 85700 Euro aus dem Kreisetat in den Sport geflossen. Alle kreiseigenen Hallen würden auch weiterhin dem Sport zur kostenlosen Nutzung überlassen. Für diese nicht überall gängige Praxis bedankte sich Gerd Darr in seinem Rechenschaftsbericht ausdrücklich. Der Vorsitzende legte aber auch sofort den Finger in die Wunden: Um 522 Mitglieder sei der Kreissportbund in den letzten drei Jahren geschrumpft. Es sei zwar erfreulich, dass immer mehr ältere Menschen Sport treiben. Dem gegenüber stünde aber ein Mitgliederschwund bei Kindern und Jugendlichen. Damit seien die Schwerpunkte für die künftige Arbeit im Kreissportbund gegeben: Informationsveranstaltungen zur Kinder- und Jugendarbeit, noch mehr geeignete Übungsleiter ausbilden, Ferienfreizeiten organisieren und durchführen sowie mehr Sportlehrer und Lehrer in die Jugendarbeit der Sportvereine einbinden. Letzteres gewänne an Bedeutung, weil in absehbarer Zeit nur noch Übungsleiter mit pädagogischem Abschluss in den Genuss der Jugendpauschale kommen könnten. Auch sei vorgesehen, dass Übungsleiter für Kinder und Jugendliche im Besitz eines polizeiliches Führungszeugnisses sein müssten. Im Breitensport gelte es die beliebten Sporttage für Familien, Frauen und Senioren mit hoher Qualität fortzuführen. Am Ende seiner Ausführungen dankte Gerd Darr noch einmal allen, die den Sportbetrieb im Kreis mit ihrer uneigennützigen, ehrenamtlichen Arbeit überhaupt erst ermöglichen.