Nach dem Abpfiff feierten die Rhöner das Remis wie einen Sieg, während die Glücksbrunner mithängenden Köpfen den Platz verließen. Das Endergebnis spiegelt nichtdas Kräfte- und Chancenverhältnis in der Partie wider. Die Schuld müssen die Schweinaer, mit Ausnahme einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters im zweiten Abschnitt, beisich selbst suchen, weil sieineiner drückend überlegen geführtenersten Hälfte zahlreiche hundertprozentige Torchancen kläglich verschluderten. In einerAbtastphase versuchten beide Mannschaften, die jeweils auf einige Leistungsträgerverzichten mussten,SicherheitinihreAktionen zu bringen. Danach aber schienen die Gastgeber förmlich zu explodie- ren, hebelten Kaltennordheims unsortiert wirkende Abwehr mit steilen Pässen aus und hätten bei drei Möglichkeiten binnen vier Minuten in Front liegen müssen. Dafür sorgte Arnold, der beim Zuckerpass in die Schnittstelleder Abwehr das Leder gekonnt herunternahm und an Quentmeier vorbei einschob (1:0/ 21.). Danach gab es Einbahnstraßenfußball in Richtung Gästetor. Kaltennordheim war in der Abwehr gebunden und leistete sich viel zu viele Ballverluste im Spiel nach vorn. Was aber aus all den dicken Schweinaer Einschussmöglichkeiten gemacht
wurde, war schlicht weg schlecht. Franke stand allein vor Quentmeier und traf nicht(27.), Scheel war zweimal auf halblinks durch, traf aber nur das Außennetz (32./24.). Beflügelt durch Schweinas Abschlussschwäche trauten sich die Gäste gegen Ende der ersten Hälfte mehr zu und tauchten einige Male vor Heys Kasten auf, ohne allerdings große Torgefahr zu verströmen. Schwer nachvollziehbar, warum Schiedsrichter Ansorg in der fair geführten Partie immer wieder zu gelben Karten griff, woraus auch der Platzverweis für Wagner resultierte (36.). Der schönste Glücksbrunner Angriff bescherte die größte vergebene Chance: Franke erlief sich einen Steilpass, umkurvte den aus dem Torgekommenen Quentmeier und passte nach innen. Dort beförderte Kolk die Kugel aus vollem Lauf an die Querlatte (40.).Besser machte es Hartmann Sekunden vor dem Halbzeitpfiff. Nach einem Eckball kam er im Gedränge ans Leder und schlenzte zum 1:1 ins lange Eck ein (45.). Im zweiten Durchgang schienen dieGlücksbrunner nahtlos an den Sturmlauf der ersten Hälfte anzuknüpfen. Das erwies sich aber als Strohfeuer, denn als Scheel in der 52. Minute nach einer Fischer-Flanke aus nächster Nähe um Zentimeter am Torvorbei köpfte, hatte die anhaltende Erfolgslosigkeit die Gastgeber zermürbt. Fortan ließen die Rhöner, die mit hohem Laufaufwand die Räume verengten, nicht mehr viel zu. Kaltennordheim entpuppte sich als der erwartete unangenehme Widersacher. Nur einmal hatten sie noch Glück, als bei der bereits erwähnten Fehlentscheidung Kolks Tor annulliert wurde (66.). Als Kolk von Fischer mit Rückpass bedient wurde, gab Ansorg zunächst Tor, nahm seine Entscheidung nach langer Diskussion zurück, da der Assistent fälschlicherweise die Fahne gehoben hatte.
Schweina:Hey;Eckelt,Uteschil,Kley,Kolk,Napiorkowski, Franke(74. Storch), Arnold, Fischer (84. Lehmann), Schmidt(65.Baumann),Scheel
Kaltennordheim: Quentmeier;Wagner (36. Gelb-Rot), Fuß,Wolf,Kerschner,Steinmetz,Dressler(89.Grams),Wil- helm,Hartmann(60.Dittmar),Scheidler, Leutbecher
Schiedsrichter:Martin Ansorg (Haina)
Tore: 1:0Arnold(21.), 1:1Hartmann (45.)